Berlin | Die Wohnungsbau-Offensive von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) hat nach Meinung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die Erwartungen noch nicht erfüllt. „2016 wurden 280.000 Wohnungen neu gebaut, 2015 waren es 248.000 Wohnungen. Es gibt also schon ein Plus, das aber nicht reicht“, sagte der Immobilienexperte des Kölner Instituts, Michael Voigtländer, der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

„Wir brauchen etwa 385.000 Wohnungen pro Jahr, also 100.000 Wohnungen mehr als bisher“, sagte der IW-Experte. Zuwanderung und die innerstaatlichen Wanderungsbewegungen in die Ballungsräume verlangten ein erheblich größeres Wohnungsangebot. „Das Grundproblem besteht darin, dass die Baulandpotenziale in den Großstädten nicht gehoben werden“, sagte Voigtländer.

Hendricks verteidigte ihr Projekt: Unter dem Dach des „Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen“ habe man das bezahlbare Wohnen und Bauen als „eines der wichtigsten Themen unseres Landes“ wieder auf die bundespolitische Agenda gesetzt. „Unsere gemeinsame Wohnungsbau-Offensive wirkt“, sagte die SPD-Politikerin am Montag. Sie warb für eine Fortführung des Bündnisses nach der Bundestagswahl: „Auch in den kommenden Jahren benötigen wir mindestens 350.000 neue Wohnungen pro Jahr. Damit dies gelingt, müssen die Länder beim sozialen Wohnungsbau noch eine Schippe draufpacken.“

Autor: dts