Düsseldorf | Sozialminister Guntram Schneider sieht die Europäische Union in der Pflicht, sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit in aller Welt stark zu machen.

Nach Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten weltweit etwa 165 Millionen Kinder, 85 Millionen von ihnen unter ausbeuterischen und oft gefährlichen, gesundheitsschädlichen Bedingungen.

NRW setzt sich schon länger gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit ein: Mit dem Tariftreue- und Vergabegesetz beispielsweise hat die Landesregierung festgelegt, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die nachweislich keine Produkte aus Kinderarbeit einsetzen.

Im „Manifest des Fairen Handels“ heißt es, die EU könne wesentlich dazu beitragen, dass im internationalen Handel gesellschaftliche Ziele umgesetzt werden. „Dass Kinder nicht unter ausbeuterischen, gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiten dürfen, ist für mich eines der wichtigsten Ziele überhaupt, für das wir uns alle einsetzen müssen“, so Schneider.

Minister Schneider machte deutlich, dass der Einsatz für faire Arbeitsbedingungen auch im Interesse der betroffenen Länder selbst liegt: „Diejenigen Entwicklungs- und Schwellenländer, die in der Vergangenheit in gute Arbeitsplätze investiert haben, wachsen jedes Jahr fast ein Prozent schneller als andere“, so der Minister. Dies habe der im Mai veröffentlichte Jahresbericht der ILO gezeigt.

„Fairer Handel insgesamt ist ein Schlüssel zur Bekämpfung von Kinderarbeit“, sagte Schneider „denn er verbessert die Entlohnung der Erwachsenen. Dadurch können diese den Lebensunterhalt ihrer Familien bestreiten, sind nicht auf den Verdienst ihrer Kinder angewiesen, und die Kinder können in die Schule gehen statt im Steinbruch zu arbeiten.“

Autor: did