Köln | Stephan Eppinger sprach mit Haie-Trainer Uwe Krupp, der optimistisch in die die Jubiläumssaison des KEC schaut.

Herr Krupp, wie fällt Ihre Bilanz nach der ersten Saison als Trainer der Haie aus?
Uwe Krupp: Ich bin rundherum zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Das war ein Jahr des Wiederaufbaus und der Ruhe nach dem Trainer- und Besitzerwechsel. Wir haben das Team neu positioniert und auf deutsche Spieler gesetzt. Das hat gut geklappt.

Wo stehen die Haie heute?
Wir haben die letzte Saison als Achter beendet und das Viertelfinale erreicht, wo wir gegen Berlin ausgeschieden sind. Bei der Leistungsdichte in Liga bedeutet das Erreichen der ersten sechs Plätze, dass man beim Meistertitel mitreden kann. Diese Gruppe der besten sechs Teams zu erreichen, wird in der kommenden Saison wieder unser Ziel sein.

Was sind im Moment noch Ihre größten Baustellen im Team?
Wir suchen derzeit im Ausland noch nach einer Verstärkung für den Sturm und eventuell auch für die Verteidigung. Wir werden da aber nichts über den Zaun brechen. Denn ein Neuzugang muss wirklich ins Team und ins Konzept passen. Wenn wir Ausländer holen, machen wir das nicht für die hinteren Reihen, das müssen wirkliche Kaliber sein.

Gleich zu Beginn der Saison stehen mit den Spielen gegen Krefeld und Düsseldorf zwei Derbys auf dem Terminplan. Welche Bedeutung haben diese Spiele für Sie?
Natürlich haben Derbys immer eine besondere Brisanz. Aber in einer Liga, in der die Leistung der Teams so nahe beieinander liegen,  muss man jedes Spiel gewinnen nicht nur die Derbys. Da gibt es keine leichten Spiele. Wir müssen immer punkten, um oben mitreden zu können.  

Der KEC feiert in der kommenden Saison sein 40-jähriges Bestehen. Wie wichtig ist Ihnen das Jubiläum?
Das ist eine sehr emotionale Sache für die Kölner Eishockeyszene und die Fans. Wir können auf unsere Geschichte und die Bedeutung des Eishockeys für die Stadt stolz sein. Besonders freue ich mich auf das Jubiläumsspiel mit all den früheren Spielergrößen der Haie. Das ist ein besondere Sache.

Werden Sie dabei auch wieder aufs Eis gehen?
Das Jubiläumsspiel fällt in unsere Novemberpause. Ich muss mal sehen, ob ich mich überreden lasse und selbst als Spieler aufs Eis gehe.

Wie wichtig sind die Fans für Sie?
Die Unterstützung durch die Fans war eine der positiven Erfahrungen in der vergangenen Saison. Die neu aufgestellte Mannschaft wurde sehr gut von der Anhängerschaft angenommen. Wenn man als Team hart arbeitet sowie Lauf- und Kampfbereitschaft zeigt, dann hat man in Köln die Fans auf seiner Seite. Die Leute wollen ehrliches Eishockey und wir bieten es ihnen. Darauf werden wir in der kommenden Saison aufbauen und den nächsten Schritt machen.

Mit welchen Gefühlen beobachten Sie die andauernde Diskussion um die Such nach einem neuen Bundestrainer?
Jeder, der in Deutschland beim Eishockey  tätig ist, sollte sich mit diesem Thema beschäftigen. Ich beobachte das Ganze mit großem Interesse. Aber ich bin nicht in der Position, da beratend einzugreifen.

Ist für Sie die Doppelfunktion als KEC- und Bundestrainer vom Tisch?
Die Doppelfunktion wird nach wie vor kategorisch abgelehnt und daran wird sich auch wohl in nächster Zeit nichts ändern. Insofern ist die Doppelfunktion kein Thema für mich.

Uwe Krupp

Geboren 24. Juni 1965 in Köln

Stationen als Spieler 1982 -86 KEC, 1986-91 Buffalo Sabres, 1991-94 New York Islanders, 1994/95 EV Landshut/Québec Nordiques, 1995-98 Colorado Avalanche, 1998-99 Detroit Red Wings, 2002 Detroit Red Wings/Atlanta  Trashers.

Stationen als Trainer 2002/03 Atlanta Trashers, 2005-11 Deutsche Nationaslmannschaft, seit 2011 Sport- und Teammanager bei den Kölner Haien. www.haie.de

Autor: Stephan Eppinger