Köln | Bei den Corona-Neuinfektionen gibt es erneut einen neuen Höchstwert deutschlandweit und in Köln steigt die Inzidenz weiter an. Die aktuelle Corona-Lage für Mittwoch, 10. November.

Die Corona-Lage in Köln am 10. November

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für Köln am 10. November insgesamt 363 neue Covid-19-Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz für den Zeitraum 4. bis 10. November liegt in Köln bei 212,5. Das RKI meldet keine neuen Todesfälle in Köln im Zusammenhang mit Covid-19. 38 Patient*innen mit einer Covid-19-Erkrankung werden aktuell auf den Intensivstationen in Köln behandelt und davon 17 invasiv beatmet. Die Zahl freier Intensivbetten gibt das DIVI-Intensivregister heute um 8:19 Uhr mit 8,7 Prozent für Köln an.

RKI meldet 50.196 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Wieder Höchstwert

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 50.196 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 48 Prozent oder 16.247 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche und nun schon zum wiederholten Mal mehr als jemals zuvor seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 39.676 neuen Fällen binnen eines Tages und war erst am Mittwoch erreicht worden, alle paar Tage wird die Höchstmarke weiter nach oben geschoben.

Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 232,1 auf heute 249,1 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Das ist erneut ein Allzeithoch, nachdem am Montag erstmals die 200er-Schwelle überschritten wurde. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 364.500 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 116.700 mehr als vor einer Woche.

Außerdem meldete das RKI nun 235 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.006 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 144 Todesfällen pro Tag (Vortag: 134). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.198. Insgesamt wurden bislang 4,89 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz steigt auf 4,65 bundesweit

Die bundesweite Hospitalisierungsinzidenz für Corona-Infizierte klettert weiter nach oben. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 4,65 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Mittwoch ursprünglich: 4,61). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Trotzdem zeigen sie den Trend richtig an. In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz vorläufig bei 2,02, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 1,09, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,93, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 2,86, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 6,67 und bei den Über-80-Jährigen bei 22,07 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner. Die Hospitalisierungsinzidenz gilt seit dem Sommer offiziell als der wesentliche Indikator für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen, eine einheitliche Schwelle ist aber nicht definiert.

In Baden-Württemberg ist beispielsweise ein Wert von 8,0 über alle Altersgruppen eine erste Hürde, ab 12,0 gilt eine Alarmstufe.

Krankenhausgesellschaft erwartet 4.000 belegte Covid-Intensivbetten

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. „Wir sind in einer sehr kritischen Phase der Pandemie“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben). „Der Wert von 4.000 belegten Covid Intensivbetten ist praktisch nicht mehr zu vermeiden.“

Die Folge sei, dass Kliniken die planbaren Operationen jetzt sofort verschieben müssten. Gaß warnte, dass die Intensivstationen in immer mehr Bundesländern an ihre Grenzen stoßen. „Für alle Krankenhäuser bedeutet dies, dass sie unabhängig von der Anzahl der Covid-Patienten im eigenen Haus ihre Leistungen einschränken müssen, um dann auch für überlastete Kliniken einspringen zu können.“

Weiter sagte Gaß: „Für unser Personal werden die kommenden Wochen und wahrscheinlich Monate noch einmal eine immense Kraftanstrengung.“ Der Intensivmediziner Uwe Janssens geht ebenfalls davon aus, dass die Zahl der Covid-Patienten mit Impfdurchbrüchen auf Intensivstationen weiter ansteigt. „Aktuell haben nahezu 44 Prozent der über 60-jährigen Patienten mit Covid-19 auf Intensivstationen einen Impfdurchbruch. Das hat deutlich und sprunghaft zugenommen“, sagte Janssens dem RND. Er rechne damit, dass auch seine Klinik schon bald aus dem Regelbetrieb aussteigen und Operationen verschieben müsse. „Unsere Intensivstation ist voll.“ Da gerade ältere Menschen trotz doppelter Impfung auf den Intensivstationen liegen, müsse die dritte Impfung „viel pragmatischer“ vorangetrieben werden.

„Es braucht eine größere Flexibilität beim Boostern. Viele Ärzte schicken ihre älteren Patienten weg, weil sie noch nicht 70 Jahre oder älter sind, da die Stiko das so festgelegt hat“, sagte Janssens, der zugleich Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ist. „Das halte ich für einen großen Fehler.“

Alle Älteren und auch Patienten mit schweren chronischen Begleiterkrankungen, sollten schnell das Angebot für eine Boosterimpfung erhalten, sagte der Intensivmediziner. „Damit die nicht mit einem Impfdurchbruch bei uns auf der Intensivstation landen.“ Der Abstand von sechs Monaten zur vollständig erhaltenen Impfung sollte weiter berücksichtigt werden.