Köln | Die Inzidenz in Köln kennt derzeit nur eine Richtung: Sie steigt an. Zwei Menschen starben am gestrigen Sonntag mit oder an Covid-19 in Köln. Die Corona-Lage in Köln und Deutschland am gestrigen Sonntag an dem zum ersten Mal deutschlandweit die Marke 200 bei der Inzidenz übersprungen wurde.

Die Corona-Lage in Köln am 7. November

Die 7-Tage-Inzidenz in Köln für den Zeitraum 1. bis 7. November liegt bei 185,6 und die 7-Tage-Fallzahl bei 2.011. 238 neue Covid-19-Fälle meldet das Robert Koch-Institut (RKI) für Köln am 7. November. Zwei Menschen starben in Köln mit oder an Covid-19. In den Kliniken auf Kölner Stadtgebiet werden aktuell 41 Covid-19-Patient*innen intensivmedizinisch betreut und von diesen 20 ivasiv beatmet. Das sind die Zahlen des DIVI-Intensivregisters, dass einen prozentualen Anteil freier Intensivbetten in Köln von 5,59 Prozent angibt.

7-Tage-Inzidenz überspringt erstmals 200er-Marke deutschlandweit

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Montagmorgen vorläufig 15.513 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 61 Prozent oder 5.855 Fälle mehr als am Montagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 191,5 auf heute 201,1 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 306.000 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 81.400 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 33 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 806 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 115 Todesfällen pro Tag (Vortag: 114).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 96.558. Insgesamt wurden bislang 4,78 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz bei 3,93 bundesweit

Die bundesweite Hospitalisierungsinzidenz für Corona-Infizierte ist gesunken, wobei es sich aber vermutlich um einen Wochentagseffekt handelt. Das RKI meldete am Montagmorgen zunächst 3,93 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Sonntag ursprünglich: 4,02). Letzten Montag lag der Wert bei 3,46. Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Trotzdem zeigen sie den Trend richtig an. In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz vorläufig bei 1,46, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,93, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,55, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 2,35, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 5,67 und bei den Über-80-Jährigen bei 19,25 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner. Die Hospitalisierungsinzidenz gilt seit dem Sommer offiziell als der wesentliche Indikator für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen, eine einheitliche Schwelle ist aber nicht definiert.

In Baden-Württemberg ist beispielsweise ein Wert von 8,0 über alle Altersgruppen eine erste Hürde, ab 12,0 gilt eine Alarmstufe.

Kassenärzte-Chef erwartet Infektion aller Nichtgeimpften im Winter

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, geht davon aus, dass sich in Herbst und Winter so gut wie alle Nichtgeimpften mit Corona infizieren werden. „Wir werden erleben, dass sich in den nächsten Monaten aller Voraussicht jeder, der nicht geimpft wird, infizieren wird“, sagte er „Bild TV“. Andere Schutzmaßnahmen als Impfen böten davor keinen Schutz: „Es ist eine trügerische Sicherheit, wenn die Leute meinen, weil sie nicht zum Karneval gehen oder noch in der U-Bahn eine Maske tragen, sind sie davor geschützt, sich mit Corona zu infizieren.“

Gassen weiter: „Wir werden erst Ruhe im Sinne einer epidemischen Lage haben, wenn tatsächlich der Großteil der Bevölkerung geimpft oder genesen ist. Die 30 Prozent Nicht-Geimpften werden aus meiner Sicht relativ bald zu den Genesenen gehören, wenn sie sich nicht vorher impfen lassen.“

Lehrerverband warnt vor Kontrollverlust über Pandemiegeschehen

Der Deutsche Lehrerverbandes warnt angesichts steigender Infektionszahlen vor einem Kontrollverlust über das Pandemiegeschehen an den Schulen. „Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns große Sorgen bereiten“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben).

„Die Gefahr ist immens, dass wir die Kontrolle über das Pandemiegeschehen an Schulen verlieren“, fügte er hinzu. Meidinger kritisierte ausdrücklich: „Bei vielen Landesregierungen hat sich zum Thema Corona und Schule eine Grundhaltung etabliert, die sich so beschreiben lässt: „Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt.“ Das heißt die Verantwortlichen stellen die eigenen politischen Wünsche über die wissenschaftliche Expertise.“

Der Lehrervertreter plädierte zugleich dafür, weiter an der Maskenpflicht festzuhalten. „Ich halte es für höchst bedenklich, wenn Bundesländer sich entgegen der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts von der Maskenpflicht an Schulen verabschieden, obwohl die Infektionen bei Schulkindern durch die Decke gehen“, sagte Meidinger. „Die Maskenpflicht macht unsere Schulen sicherer, das zeigen auch ganz aktuelle Studien“, ergänzte er.

„Deshalb müssen wir an ihr voraussichtlich solange festhalten, wie die 4. Welle durch die Schulen rollt.“