Dies teilte der Parlamentssprecher Ali Laridschani mit. Erstmalig in der Geschichte des Irans ist dabei eine Frau zur Ministerin gewählt worden. Die ultrakonservative Marsieh Wahid Dastdscherdi, die unter anderem eine getrennte medizinische Versorgung für Männer und Frauen fordert, ist zur Gesundheitsministerin ernannt worden. Der neue Verteidigungsminister Ahmad Wahidi konnte eine Mehrheit von 227 der 286 Stimmen für seine Ernennung verzeichnen. Eine Ernennung hatte mindestens 50 Prozent der Stimmen erfordert. Die argentinische und die israelische Regierung wirft Wahidi vor, an einem Bombenanschlag auf ein argentinisch-jüdisches Zentrum in Buenos Aires im Jahr 1994 beteiligt gewesen zu sein, bei dem 85 Menschen ums Leben kamen. Ahmadinedschad hat nun drei Monate Zeit, um für die drei abgelehnten Nominierten, darunter zwei Frauen, neue Vorschläge zu machen. Der iranische Präsident lobte die "freie und offene Debatte" des Parlaments. Diese hätte gezeigt, dass der Iran eine "wahre Demokratie" sei. Die umstrittene Wiederwahl Ahmadinedschads im Juni hatte weltweit zu Protesten geführt. Im Iran gingen in den Wochen nach der Wahl Tausende auf die Straßen.

[dts]