Köln | Neugründungen von Unternehmen sind ein wichtiger Faktor für wirtschaftlichen Fortschritt. Das zeigt eine noch unveröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Demnach gibt es in entwickelten Ländern weltweit einen positiven Zusammenhang zwischen Gründungsgeschehen und Wirtschaftswachstum.

Das heißt: Dort, wo besonders viele neue Unternehmen entstehen, wächst auch das Bruttoinlandsprodukt stärker. Deutschland verzeichne im internationalen Vergleich bis zur Coronakrise mit durchschnittlich zwei Prozent aber nur ein „moderates Wachstum“, heißt es in der Analyse, „und eine stark unterdurchschnittliche Gründungsneigung“. Pro 1.000 Einwohner gibt es nur 2,69 Gründer.

In Schweden und Israel etwa werde mehr gegründet bei gleichzeitig überdurchschnittlichen Wachstumsraten, sagte IW-Ökonom Klaus-Heiner Röhl: „Wir brauchen hierzulande mehr mutige Unternehmer, um unseren Wohlstand zu sichern und Herausforderungen wie den Klimawandel mit neuen Ideen zu bewältigen.“ Tatsächlich aber ist die Zahl derer, die ein eigenes Geschäft aufziehen und Mitarbeiter beschäftigen, in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. 2019, vor Beginn der Coronakrise, entstanden 122.600 Unternehmen, die voraussichtlich größere wirtschaftliche Bedeutung haben – also zum Beispiel von Beginn an sozialversicherungspflichtige Jobs schafften.

Laut IW sind das 18 Prozent weniger als 2010. Schon lange übersteigt die Zahl jährlicher Betriebsschließungen die der Gründungen.

Autor: dts
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