Berlin | Die Bundeswehr hat offenbar nach wie vor große Schwierigkeiten, genügend Personal zu finden. Zum 31. Januar 2020 waren insgesamt 21.683 Stellen unbesetzt, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf die Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion. Am größten ist der Personalmangel demnach im Cyber- und Informationsbereich: hier blieb jede fünfte Stelle unbesetzt (20,5 Prozent).

Dahinter folgen Luftwaffe (15 Prozent), Heer (13,6 Prozent) und Marine (11,6 Prozent). Demgegenüber stehen seit 2018 rund 42.600 Neueinstellungen. 37.956 Soldaten absolvieren derzeit noch eine Ausbildung.

Aus der Opposition kam Kritik an der Personalpolitik von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). „Mangelnde Einsatzbereitschaft ist nicht attraktiv“, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Marcus Faber dem Focus. Die von Kramp-Karrenbauer versprochene Trendwende Personal sei bisher nicht mehr als „Flickschusterei“, kritisierte Faber.

Es fehle bis heute ein Personalkonzept, um die 2011 ausgesetzte Wehrpflicht zu kompensieren.

Autor: dts