Die Kölner Polizei fährt nun auch im Stadtbezirk Ehrenfeld gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsdienst auf „Lärmstrafe“ zur Bekämpfung von Ruhestörung und Lärm. Hierzu haben das Ordnungsamt und die Polizeiinspektion West eine entsprechende Kooperation vereinbart. Diese wird bereits seit Januar dieses Jahres getestet. Jeweils ein Mitarbeiter des Ordnungsdienstes und einer der jeweiligen Polizeiinspektion sind bei Meldungen von Ruhestörungen und bei anderen ordnungsbehördlichen Einsätzen zusammen im Streifenwagen unterwegs. Das habe zum einen den Vorteil, dass die Einsatzreaktionszeiten deutlich verkürzt würden, und zudem könnten ordnungsbehördliche Sanktionen mit Unterstützung von polizeilichen Maßnahmen ergriffen werden.

Am Wochenende und vor Feiertagen unterwegs
„Von sämtlichen Anrufen bezüglich Ruhestörungen gehen mehr als die Hälfte am Wochenende ein“, erklärte Polizeioberrat Volker Lange. Deswegen sei die Lärmstreife hauptsächlich am Wochenende und vor Feiertagen, 110 Tage pro Jahr, unterwegs – jeweils von 22 bis 6 Uhr. In der Testphase vom 14. Januar bis zum 30. März wurden bereits 161 Einsätze gefahren. Jedoch geschehen diese nicht auf Eigeninitiative, so Lange. „Wir haben kein Lärmmessgerät dabei – dies übernimmt quasi der Bürger, der sich beschwert.“

Ehrenfelder Partyszene soll nicht leiden
„Unser Ziel ist es nicht, die Partybetreiber aus Ehrenfeld zu verjagen“, stellte der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, Robert Kilp klar. Jedoch sei es so, dass das Leben der Bürger sich – nicht nur in Köln – vermehrt nach draußen verlagere. Man könne jedoch nicht, aufgrund der Partylaune einiger, die Bedürfnisse und Rechte der Bürger hinten anstellen. Eine wirkliche Lösung stelle die Lärmstreife jedoch nicht dar. Diese könne erst gewährleistet werden, wenn die Clubs ihre Schallschutzbedingungen verbesserten und ihre Kunden mehr in die Pflicht nähmen.

Obwohl Ehrenfeld eine lebendige Partyszene habe, so Bezirksbürgermeister Josef Wirges, habe das Problem in hier eine gänzlich andere Relation als beispielsweise auf den Kölner Ringen. „Die Partyszenen sind überhaupt nicht zu vergleichen. Wir haben nur in sehr seltenen Fällen eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat vorliegen“, betonte Wirges.

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung