Köln | Nach der Erlangen der uneingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit für rumänische und bulgarische EU-Bürger hat sich die Situation bei der Kölner Agentur für Arbeit sowie beim Kölner Jobcenter nicht verändert. „Ein Run auf uns ist ausgeblieben“, kommentiert Christoph Meier, Geschäftsführer operativ der Kölner Arbeitsagentur seine bisherige Erfahrung.
 

Von den rund 52.000 in Köln arbeitslos Gemeldeten sind 329 bulgarische, 146 rumänische Staatsangehörige, was einem Anteil von etwa einem Prozent entspricht. Dabei handelt es sich laut Agentur für Arbeit um eine Personengruppe, die bereits in Deutschland beschäftigt war und ihren Arbeitsplatz verloren hat. Meier betont: „Köln braucht Zuwanderung“. Nur so könne längerfristig das Problem des Fachkräftemangels kompensiert werden. 60 Prozent der in Köln beschäftigten Bulgaren und Rumänen seien qualifizierte Arbeitskräfte, knapp 21 Prozent verfügten über einen Hochschulabschluss. Zwar sei Köln eine wachsende Stadt, doch im Kölner Umland gingen die Zahlen der Auszubildenden und damit der künftigen Facharbeiter im Kölner Einzugsgebiet zurück.  

Jobcenter Köln: Keine Veränderung seit 2. Januar

Aktuell beziehen nach Angaben des Kölner Jobcenters etwa 900 erwerbsfähige Personen, die entweder bulgarische oder rumänische Staatsbürger sind,  Leistungen nach dem SGB II („Hartz IV“). Hierzu zählten auch einkommensschwache Erwerbstätige, so genannte „Aufstocker“. Die Gesamtzahl aller Empfänger nach SGB II liegt nach Angaben von Olaf Wagner, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Köln, bei rund 113.000 Kölnern.  Dabei weißt Wagner darauf hin, dass es einen generellen Ausschluss von SGB II-Leistungen für alle Ausländer während der ersten drei Monate nach Einreise in das Bundesgebiet besteht,  wenn sich das Aufenthaltsrecht allein aus dem Zweck der Arbeitssuche ergibt. Seit dem 2. Januar 2014, also seit der uneingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänen und Bulgaren in der EU habe man seitens des Kölner Jobcenters noch keine nennenswerte Veränderung bei der Zahl der Antragssteller aus diesen Ländern festgestellt.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Symbolfoto