Salomon Korn hatte Bürgerdiskussion kritisiert
Auf Initiative von Oberbürgermeister Fritz Schramma hat heute Morgen (18. Juli 2008) ein ausführliches Telefonat zwischen dem Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Prof. Dr. Salomon Korn, und dem Kölner Oberbürgermeister stattgefunden. Inhalt des Gespräches war der aktuelle Stand der Entwicklung für die von der Stadt Köln geplante „Archäologische Zone“ und das von einem privaten Förderverein initiierte „Haus und Museum der jüdischen Kultur“ auf dem Rathausvorplatz in Köln. Vizepräsi-dent Korn hatte in einem Interview mit dem Deutschlandradio Kultur Kritik an der derzeit in der Domstadt laufenden Bürgerdiskussion zu beiden Projekten und insbesondere an der Haltung des Oberbürgermeisters geübt. Nach der Jury-Entscheidung über den kom-binierten Architektur-Wettbewerb „Achäologische Zone / Jüdisches Museum Köln“ waren in der Kölner Öffentlichkeit heftige Diskussionen über die Inanspruchnahme des Rathausvorplatzes ausgebrochen.

"Nicht zwingend in einem außerordentlich voluminösen Gebäude auf dem gesamten Rathausvorplatz"
„Das Gespräch verlief in angenehmer und zugleich sachlicher Atmosphäre. Wir haben unsere in einigen Punkten differierenden Auffassungen austauschen können. Ich habe ihm nochmals verdeutlicht, dass ich das Projekt des Fördervereins für ein Jüdisches Museum grundsätzlich befürworte – aber meiner persönlichen Meinung nach das Ge-bäude auch direkt angrenzend am Rathausvorplatz stehen könnte, nicht zwingend in einem außerordentlich voluminösen Gebäude auf dem gesamten Rathausvorplatz. In dem Gespräch konnten einige Missverständnisse insbesondere zur Gefährdung der zügigen Realisierung der größtenteils unterirdischen „Archäologischen Zone“ ausgeräumt werden. Vizepräsident Korn hat begrüßt, dass dieser direkte Kontakt schnell zustande ge-kommen ist und bedauert, dass einige seiner Äußerungen missverständlich als persönliche Kritik gewertet werden könnten. Es ist der Wunsch beider Seiten, dass ein weitergehendes Vier-Augen-Gespräch baldmöglichst in Köln stattfindet“, so Oberbürgermeister Fritz Schramma. Oberbürgermeister Schramma wird Prof. Dr. Salomon Korn kurzfristig noch Unterlagen zu den beiden Projekten und ihrer Entwicklung zuleiten.

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Führungen durch die Archäologische Zone: Eine Stunde Römische Funde, Ausgrabungen und mittelalterliches jüdisches Viertel
Am kommenden Sonntag beginnen kostenlose Führungen durch die Archäologische Zone und die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse zum Haus und Museum der Jüdischen Kultur. Im Rathausbereich werden Funde gezeigt, die bislang der Öffentlichkeit nicht allgemein zugänglich sind. Täglich um 14:30 Uhr und 16:30 Uhr starten Mitarbeiter des Museumsdienstes am Rathaus-Eingang zu einen etwa einstündigen Rundgang zu den imposanten Resten der Römerzeit und des mittelalterlichen jüdischen Viertels unter dem Rathaus, zu den aktuellen Ausgrabungen auf dem Rathausplatz und dem Praetorium. Die Führung (maximal 30 Personen) endet in der Ausstellung der Ergebnisse des Architekten-Wettbewerbs „Archäologische Zone / Jüdisches Museum Köln“ im Rathaus, Spanischer Bau. Die Führungen finden täglich bis zum 15. August 2008 statt.

Kostenlose Tickets beim Rathauspförtner
Unterwegs informieren die Führer über die Geschichte des Ortes, die historischen Denkmäler, die Bedingungen des Architektenwettbewerbes und die verschiedenen Realisierungsvorschläge für diese spannende städtebauliche Aufgabe. Kostenlose Tickets für alle Termine gibt es ab sofort beim Rathauspförtner (Spanischer Bau). Während der Ausstellungszeit ist der Spanische Bau täglich geöffnet von 8 bis 20 Uhr, samstags von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Führungs-Tickets können auch im Voraus abgeholt werden. Reservierungen nimmt das Pförtnerbüro unter 221-22112 entgegen.

[nh; Quelle: Stadt Köln]