Stärken entdecken
 „Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier aus, was dir Spaß macht, zuhause, in der Schule und im nächsten Praktikum.“ So lautet eine zentrale Botschaft des Projekts „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“, das vorgestern in Köln begonnen hat. Unter der Schirmherrschaft von Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln, konnten 550 Jugendliche der 7. Klassen von Haupt-, Förder-, Gesamt- und Realschulen bis zum 13. Oktober 2011 in einem 500 Quadratmeter großen Erlebnisparcours ihre Stärken entdecken.

Schlechtere Startchancen frühzeitig unterstützen
Mit Tempo ging es handlungsorientiert durch sechs Stationen: vom Reiseterminal über den Zeittunnel ins Labyrinth und von der sturmfreien Bude über die Bühne in die Auswertung. Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg vergab die Moderation verschiedene Stärken an die Schülerinnen und Schüler. An so genannten „Stärkeschränken“ mit spannenden Materialcollagen konnten die Jugendlichen am Schluss erfahren, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren Stärken passen. Auf diese Weise werden Jugendliche mit schlechteren Startchancen frühzeitig und handlungsorientiert unterstützt, verschiedene Wahlmöglichkeiten für die geschlechtersensible Gestaltung ihrer beruflichen und ihrer persönlichen Zukunft zu erkennen.

Zukunftsperspektiven schaffen
Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen den Einfluss eingeschränkter Berufsperspektiven bildungsferner Jugendlicher auf deren persönliche Lebensgestaltung. In der Tendenz riskieren sie häufiger ungeplante Schwangerschaften und haben eher Schwierigkeiten, gleichberechtigte Beziehungen aufzubauen. Die Entwicklung realisierbarer Zukunftsperspektiven ist neben Verhütungsinformation der wirkungsvollste Beitrag zur Prävention unerwünschter Schwangerschaften.

Sich frühzeitig orientieren
Bei mehr als 350 dualen Ausbildungswegen sowie zahlreichen schulischen Ausbildungen und Studienmöglichkeiten ist es für Jugendliche nicht einfach, sich zu orientieren. Die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit engagiert sich daher auf vielfältige Weise für eine frühzeitige berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler. Unter dem Motto „Prävention statt Reparatur“ unterstützen darüber hinaus Berufsberaterinnen und Berufsberater aus den landesweit 33 Agenturen für Arbeit „tatkräftig“ das Projekt „komm auf Tour“.

Mit Schulen und Eltern zusammenarbeiten
Über den Erlebnisparcours hinausgehend fördert „komm auf Tour“ eine Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie außerschulischen Partnerinnen und Partnern der Berufsorientierung und Lebensplanung. Die Mütter und Väter der teilnehmenden Jugendlichen konnten bei dem gestrigen Informationsabend im Erlebnisparcours erfahren, wie sie ihre Tochter oder ihren Sohn bei dem Prozess der Berufswahl und Lebensplanung bis zum Schulabgang konkret unterstützen können. Die Lehrkräfte erhielten Anregungen, um die Themen in der Schule nachhaltig zu vertiefen.

Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit fördert diese frühe Berufsorientierung finanziell. Die BZgA stellt den Parcours und die Projektmaterialien zur Verfügung. Gleichfalls findet eine Unterstützung durch die Stadt Köln, Amt für Kinder, Jugend und Familie statt.

[il]