Im Sommer 2023 steht für das Spitzmaulnashorn Taco der Umzug in ein neues Gehege an. Foto: Eppinger

Köln Zoo investiert zwei Millionen Euro in eine neue Nashornanlage

Noch lebt der 26-jährige Nashornbulle Taco auf seiner alten Anlage sein gemütliches Leben als Junggeselle. Das wird sich im Sommer 2023 ändern. Dann zieht Taco auf eine neue größere Anlage und bekommt eine Nashornkuh an seine Seite, mit der er Nachwuchs für die in freier Wildbahn höchst bedrohte Tierart der Spitzmaulnashörner zeugen soll.

Für die neue Anlage müssen zunächst die Bisons und die Moschusochsen in andere Zoos umgesiedelt werden. Ab November entsteht dann auf ihrer bisherigen Anlage das neue Zuhause für Taco und seine künftige Partnerin. Die denkmalgeschützten Schweizer Blockhäuser aus dem 19. Jahrhundert bleiben auf der Anlage erhalten und werden unter anderem als trockene Fressplätze sowie als Innenanlagen für die imposanten Tiere genutzt.

Schon vor 35 Jahren lebten auf der Anlage Nashörner

Schon vor 35 Jahren hatte es im Kölner Zoo auf dem Gelände ein Gehege für Breitmaulnashörner gegeben, sodass die Anlage nicht komplett für die neuen Bewohner umgebaut werden muss. Neu gestaltet werden unter anderem die Wegeführungen für die afrikanischen Großtiere. So sollen die Besucher neue, spannende Einblicke in die Welt der Spitzmaulnashörner bekommen.

Hinzukommen in der neuen Anlage zusätzliche Separierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für ein noch verhaltensgerechteres Management der Tiere. In freier Wildbahn sind Spitzmaulnashörner übrigens Einzelgänger, sodass Taco als Junggeselle bislang, anders so als mancher Zoobesucher befürchtet hat, nicht unter Einsamkeit litt, wie Zoochef Theo Pagel versichert.

Die neue Anlage für die Nashörner, die Mitte 2023 fertiggestellt sein soll, ist der Startschuss für weitere Umbauarbeiten im Zoo. Auch die Heimat der Giraffen gleich nebenan wird neu gestaltet und deutlich vergrößert. Dafür werden die Tiere während der Bauarbeiten in einen anderen Zoo umgesiedelt.

Förderverein unterstützt Projekt mit 125.000 Euro

Rund zwei Millionen investiert der Zoo in das neue Zuhause für Taco & Co. Dort werden künftig inklusive des erhofften Nachwuchses dann drei Nashörner zu bewundern sein. Unterstützt wird der Umbau mit 125.000 Euro vom Förderverein des Kölner Zoos mit seinen 2800 Mitgliedern. Der Verein feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Das erste von seinen Mitgliedern unterstützte Großprojekt war das 1985 eröffnete Urwaldhaus für die Menschenaffen.

Zugang zur neuen Anlage der Spitzmaulnashörner, die im Stile der afrikanischen Savanne gestaltet wird, werden künftig auch die Antilopen haben, die sich bislang ihr Gelände mit den Giraffen teilen. Für sie wird ein spezieller Durchgang errichtet, der nur von Antilopen genutzt werden kann.

In Tacos alter Heimat soll ein neues Madagaskarhaus entstehen

Die bisherige Heimat von Taco, der sich im besten Nashornalter befindet, war das alte Elefantenhaus – das älteste Gebäude des Zoos, das gemäß dem Masterplan des Zoos zum neuen Madagaskarhaus werden soll. Mit gut 3000 Quadratmetern wird Taco ab dem kommenden Sommer mehr als doppelt so viel Platz haben, wie das bislang der Fall war.

Der Erhalt der in freier Wildbahn lebenden Spitzmaulnashörner ist durch die Zerstörung ihres Lebensraums und durch die Jagd auf die Tiere höchst gefährdet. Insbesondere ihr Horn ist bei den Jägern und Wilderen hochbegehrt. Mit ihrer Evolutionsgeschichte von rund 50 Millionen Jahren gehören diese Nashörner zu den ältesten Tierarten der Erde.

Ende 2021 gab es in ganz Afrika noch 22.140 Exemplare der Dickhäuter. 2707 Nashörner waren im selben Zeitraum durch Wilderei getötet worden. Im südlichen Afrika will sich der Kölner Zoo künftig finanziell an einem Schutzprogramm für die Spitzmaulnashörner beteiligen. Im Staat Eswatini wird man dafür mit einer örtlichen Nashornschutzorganisation zusammenarbeiten.

Zootag: An diesem Sonntag gibt es wieder den Kölner Zootag mit vielen Extras und Sonderaktionen für die ganze Familie. Er steht unter dem Motto „Wie funktioniert der Zoo und welche Aufgaben erfüllt er?“. Erklärt wird zum Beispiel, wie man Tiere transportiert und wie man Großkatzen oder Affen beschäftigen kann. An den Infostationen erfahren die Besucher auch, wie viel Futter ein Zoo pro Tag braucht und wie man ein Erdferkel füttert. Es gilt der normale Zooeintrittspreis.

www.koelnerzoo.de