Berlin | Die Frage der Kanzlerkandidatur in der Union ist offenbar entschieden. Für Dienstagmittag wurde kurzfristig eine gemeinsame Pressekonferenz von CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder angekündigt.
Diese soll demnach um 12 Uhr in der bayerischen Landesvertretung in Berlin stattfinden. Es gilt als wahrscheinlich, dass dabei die Entscheidung in der K-Frage verkündet wird. Nachdem NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Montag bereits seinen Verzicht erklärt hatte, ist Merz der klare Favorit. Dem Vernehmen nach dürfte Söder am Mittag nachziehen.
Damit wird sich die Situation von vor der letzten Bundestagswahl wohl nicht wiederholen, als Söder den damaligen CDU-Chef Armin Laschet offen herausgefordert hatte. Letzterer hatte sich zwar am Ende durchgesetzt, war aber geschwächt in den Wahlkampf gegangen.
CDU-Vize Prien will schnelle Einigung auf Kanzlerkandidaten
Nach dem Verzicht von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, ins Rennen um die Kanzlerkandidatur zu gehen, erwartet die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien, dass sich CDU und CSU sehr bald auf den Kandidaten festlegen.
Jetzt „ist es auch an der Zeit, zu Ergebnissen zu kommen“, sagte Prien dem Sender ntv. Aus ihrer Sicht läuft die Kanzlerkandidatur auf Friedrich Merz statt auf CSU-Chef Markus Söder hinaus. Zu Söders Ambitionen sagte Prien: „Da wollte ja jemand gerufen werden, aber es hat keiner gerufen.“
Dass der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, der ebenfalls als möglicher Unionskanzlerkandidat gilt, nach Wüsts Verzicht Ansprüche anmeldet, sieht Prien nicht. Die CDU-Vize, die in Günthers Kabinett Bildungsministerin ist, sagte: „Ich glaube, Herr Günther wird so wie die gesamte CDU am Ende Friedrich Merz unterstützen.“