Der Kölner Dom im Nebel. | Foto: Bopp

Köln | Das Erzbistum Köln veröffentlichte nach Bekanntwerden der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln gegen Kardinal Rainer Maria Woelki eine Mitteilung an die Öffentlichkeit. Darin geht es auch um die Prüfung disziplinarischer Maßnahmen gegen die Mitarbeiterin, die mit einem Interview in einer Kölner Tageszeitung, die Ermittlungen ins Rollen brachte. Jetzt erklärt der Kölner Sozialverband „In Via“, dass er sich solidarisch mit der Mitarbeiterin zeige.

„#SolidaritätmitFrauDahm – Zivilcourage ausdrücklich erwünscht“ titelt „In via“ und schreibt dazu, dass sich der katholische Sozialverband ausdrücklich solidarisch mit Frau Dahm und anderen Personen zeige, die das Schweigen brechen und ihrem Gewissen folgen. Die Mitteilung des Verbandes kommt an einem besonderen Tag, denn heute wird der „8. Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt“ begangen. Dieser findet nach einer Initiative des Europarates immer einmal jährlich am 18. November statt.

Dem Sozialverband stößt negativ auf, dass das Erzbistum in seiner Mitteilung am 9. November das „couragierte Handeln“ von Frau Dahm öffentlicht kritisierte. Frau Dahm habe, so „In Via“, den Erzbischof Kardinal Woelki um ein persönliches Gespräch gebeten. Diese Bitte sei aber nicht beantwortet worden. Jetzt prüfe das Erzbistum Köln arbeitsrechtliche Schritte, da sie die Verschwiegenheitspflicht verletzt haben soll.

report-K berichtete:

Der katholische Sozialverband „In Via“ dazu schriftlich: „Wir haben große Hochachtung vor Frau Dahm und Anderen, die das Schweigen brechen und ihrem Gewissen folgen. Die Androhung arbeitsrechtlicher Konsequenzen werten wir als moralische Bankrotterklärung, für die uns jedes Verständnis fehlt. Ganz im Gegenteil wünschen wir uns gerade bei dem wichtigen Thema sexualisierter Gewalt wache Mitarbeitende, die ihrem Gewissen folgen, Vorfälle melden und damit für Gerechtigkeit eintreten.“