Engelbert Kayser entwickelte mit seiner Zinn-Kunst nicht nur eine überaus erfolgreiche Geschäftsstrategie, sondern erschuf mit seinen Entwürfen außergewöhnlich schöne Erscheinungen des Jugendstils. Besucher des Museums können ab dem 4. September 150 auf Hochglanz polierte Kunstwerke wie Teller, Kelche und Teeservice aus dem Kayserzinn-Sortiment bewundern. Abgesehen von den Kunstwerken sollen Familienaufnahmen und Schriftstücke die Person Engelbert Kayser näher bringen, da „Kayserzinn bis heute nur von wenigen mit Köln in Bezug gesetzt wird. Diese Ausstellung soll das jetzt ändern“, so Gerhard Dietrich, Direktor des Museums. Eigens für diesen Zweck stellte Barbara Kayser, eine Nachfahrin des Künstlers, private Nachforschungen über Kaysers Leben an. Ebenso unterstützte Barbara Kayser die Ausstellung finanziell und mit persönlichen Leihgaben.


Teeservice der Kölner Handelsmarke "Kayserzinn"

Ideen aus Köln zu Kunstwerken verschmolzen in Krefeld
Lange Zeit blieb unklar, wer den Erfolg des Kayserzinns zu verantworten hatte. Da die Entwürfe für die Kunstwerke aus Zinn zwar aus Köln von Engelbert Kayser kamen, die Ideen jedoch in Krefeld, in der elterlichen Manufaktur, umgesetzt wurden. Die Ausstellung schafft hier mit nachweisbaren Fakten Klarheit. Der damalige Kölner Kunsthändler gründete die Handelsmarke „Kayserzinn“ im Jahre 1894. Das Familienunternehmen, das Engelberts jüngerer Bruder Jean leitete, setzte die Entwürfe in die Tat um. Mit der neuen Marke wurde die Manufaktur zur erfolgreichsten Zinngießerei des 19. Jahrhunderts und beschäftigte zeitweise 800 Arbeiter.

Begleitend zu der Ausstellung in Köln, bietet das Museum für Angewandte Kunst einen zweisprachigen Katalog (Deutsch-Englisch) an. Dort aufgelistet ist nicht nur die Biographie des Künstlers, sondern auch ein vollständiges Werkverzeichnis. Das Buch wird im Museum angeboten und kostet 39.90 Euro.

[ez]