Köln | aktualisiert | Friedliche Stimmung und Musik, so zeigte sich die Gegendemonstration gegen die als rechtsextrem geltende Bürgerbewegung „Pro NRW“, die zwei Tage vor der Kommunal- und Europawahl Veranstaltungen vor Kölner Flüchtlingsheimen angekündigt hatte. Die „Pro NRW“ Veranstaltungen fanden aber nicht statt. Daniel Deininger berichtete für report-k.de. Die Veranstaltung von „Pro Köln“ wich nach Absprache mit der Polizei an die Kalker Post aus. Dort kam es zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten.

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Bereits eineinhalb Stunden vor der für 16:30 Uhr als „Lichterkette“ angekündigten Demonstration der als rechtsextrem geltenden „Pro NRW“ hatten sich mehrere 100 Gegendemonstranten an der Xantener Straße in Köln-Nippes versammelt. Die Polizei, die mit mehreren Hundertschaften vor Ort war, hatte den Zugang zur Xantener Straße über die Amsterdamer Straße mit einer aus drei Schleusen bestehenden Absperrung gesichert.

Die Gegendemonstranten hatten sich zu beiden Seiten der Absperrung versammelt. Die Stimmung war friedlich, es lief Musik über mitgebrachte Lautsprecher. Auch Vertreter aus der Politik haben den Gegendemonstranten ihre Aufwartung gemacht, darunter Volker Beck, Bundestagsmitglied der Grünen oder auch Thomas Hegenbarth, Kölner Ratskandidat der Piraten.

Ab und zu drang auch der Alltag durch: Beamte eskortieren Anwohner zu ihren Häusern, eine Niehlerin steht an der Absperrung und möchte zum Briefkasten dahinter. Kurzentschlossen nimmt ihr einer der Polizisten der Bereitschaftspolizei den Umschlag ab und wirft ihn ein.

„Pro NRW“ führte am Flüchtlingsheim in der Xantener Straße keine Veranstaltung durch.

Auch am Ort der geplanten Abschlusskundgebung von „Pro NRW“, vor einer Flüchtlingsunterkunft in Köln-Riehl, hatten sich zahlreiche Gegendemonstranten eingefunden, darunter Vertreter der Kölner Grünen sowie einer Evangelischen Gemeinde in Riehl.

Gegen 17:30 Uhr war auch hier kein Vertreter von „Pro NRW“ aufgetaucht. Die Polizei war auch hier mit einem Großaufgebot vor Ort, hatte Absperrungen auf einem LKW bereitgestellt, die jedoch nicht zum Einsatz kamen.

„Pro Köln“-Veranstaltung in Kalk

Die Kölner Polizei berichtet, dass in Abstimmung mit dem „Pro Köln“-Veranstaltungsleiter, die Kundgebung nach Kalk verlagert wurde. An der Kalker Post habe dann die Kundgebung stattgefunden. Dort soll es nach einer Mitteilung der Kölner Polizei zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten gekommen sein. Ein 16-jähriger Demonstrant soll eine Polizeibeamtin durch einen Flaschenwurf verletzt haben. Auch sollen Eier geworfen worden sein, die Polizei habe Personalien festgestellt. Die Busse der Bürgerbewegung „Pro Köln“ sollen auch auf ihrer Abfahrt mit Eiern beworfen worden sein.

Autor: Daniel Deininger / ag
Foto: Gegendemonstranten an der Xantener Straße