Die weltweit größte Fachbesuchermesse für Baby- und Kleinkindausstattungen setzt im achten Jahr in Folge ihr Wachstum fort. Dies verkündete heute Markus Oster, Geschäftsbereichsleiter Kunst, Kommunikation und Kode der Koelnmesse. Im Gegensatz zu 2010 sei eine Steigerung von 13 Prozent in diesem Jahr zu verzeichnen (über 930 Aussteller). Auch bei den Besucherzahlen zeichnet sich eine erneute Steigerung ab: „Zurzeit liegen wir erneut über dem Anmeldestand des Vorjahres“, freute sich Oster. Jürgen-Horst Dörfler, Vorsitzender des Fachbereichs der Kind + Jugend, hob besonders den Wettbewerbsfaktor der Messe hervor: „Die Vorteile großer Handelskonzerne und deren Orderabteilungen können kleinere, individualisierte Geschäfte heute durch intensive Messearbeit und Messebesuche relativieren.“ Nirgends sei es leichter Neues zu finden.


V.l.: Markus Oster (Geschäftsbereichsleiter Kommunikation, Kunst und Mode Koelnmesse), Jurgen-Horst Dörfler (Vorsitzender des Fachbeirats der Kind + Jugend), Willy Fischel (Geschäftsführer des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels, Köln).

Deutschland bleibt das kinderärmste Land Europas
Zudem wies Dörfler auf die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bezüglich der Geburten in Deutschland hin. Diese seien zwar im Jahr 2010 leicht gestiegen, seien jedoch immer noch viel zu gering. Deutschland bleibt das kinderärmste Land Europas. Diese Entwicklungen hätten nach Dörfler zwar Auswirkungen auf die Zahl der Textilgeschäfte, jedoch kaum auf die Einnahmen. Eltern, Verwandte und Freunde gäben durchschnittlich „275 bis 280 Euro pro Jahr und Kind für Bekleidung“ aus. Allerdings entwickeln sich die einzelnen Sortimente durchaus unterschiedlich. Während die Textil- und Spielzeugbranche zum Teil deutliche Gewinne verzeichnen konnten, mussten die Hersteller von Kinderwagen, Kindermöbel und Hygieneartikel deutliche Verluste hinnehmen. Insgesamt ist die Baby- und Kinderausstattungsbranche jedoch positiv gestimmt. Rund 6,8 Prozent konnte im vergangenen Jahr in sämtlichen Bereichen mehr umgesetzt werden.

Qualität bei Spielzeug gewinnt an Bedeutung
Die steigenden Umsätze trotz des Geburtenrückgangs sind darauf zurückzuführen, dass für Kinder zunehmend mehr Geld ausgegeben wird. Dies verkündet der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS). Bei den durchschnittlichen Ausgaben pro Kind in den ersten drei Lebensjahren konnte von 2004 bis 2010 eine Steigerung von ca. 56 Prozent verzeichnet werden. Das größte Interesse erfährt hierbei Lern- und Babyspielzeug. Schwer zu sagen ist jedoch, ob die Erwachsenen eventuell auch mehr Spielzeug kaufen. Nach Willy Fischel, Geschäftsführer der BVS, liegt der Fokus der Eltern vermehrt auf Qualitätsware – und diese hat bekanntlich ihren Preis.

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung