Düsseldorf | Einem Bericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz LANUV zufolge hat sich die Summe der CO2-Emissionen im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr nur noch leicht reduziert. Der langfristige Trend aber setze sich fort.

Wie das LANUV am heutigen Dienstag bekannt gab, habe sich die Gesamtmenge an Kohlenstoffdioxid-Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um stolze 22 Prozent reduziert. Für die Gesamtbilanz klimaschädlicher Gase erwartet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz nach vorläufiger Auswertung für das Jahr 2017 auch weiterhin einen absinkenden Trend. Das durch das Klimaschutzgesetz NRW für 2020 vorgesehene Minderungsziel von 25 % wird im Jahr 2017 damit voraussichtlich bereits erreicht, so das Landesamt weiter.

Energiewirtschaft bleibt Nummer 1 unter den Emittenten

Etwas mehr als die Hälfte (rund 53 Prozent) der Treibhausgase werden in Nordrhein-Westfalen durch die Energiewirtschaft freigesetzt. Fast ein Drittel der Stromerzeugung in Deutschland ist in NRW angesiedelt. Auch in diesem bedeutenden Wirtschaftszweig gibt es seit 1990 einen Rückgang von Treibhausgas-Emissionen.

Er entspricht neun Millionen Tonnen CO2. Ursachen dafür sind die geringere Auslastung der Kraftwerke und die Stilllegung einzelner Kraftwerksblöcke. Im Jahr 2015 setzte sich diese Tendenz noch fort. Dies gilt allerdings nicht mehr für das Jahr 2016, in dem nur wenige Kraftwerksblöcke abgeschaltet wurden und neue Gaskraftwerke in Betrieb gingen. Die Minderung in der Energiewirtschaft gegenüber 2015 entspricht daher nur knapp einer halben Million Tonnen CO2.

Straßenverkehr erhöht Emissionen, Industrieemissionen gehen zurück

Leicht angestiegen sind hingegen die Treibhausgas-Emissionen im Bereich des Straßenverkehrs. Die Erhöhung um 3,4 Prozent entspricht etwa einer Million Tonnen CO2. Der Verkehr gehört mit 12 Prozent zu den bedeutendsten Verursachern klimaschädlicher Gase. Weitere Verursacher sind die Industrie mit 19 Prozent sowie Haushalte und Kleinverbraucher mit 11 Prozent.

Hauptursache für diesen vermeintlichen Klimaerfolg ist der Strukturwandel im Industrieland NRW. Allerdings tragen auch technische Neuerungen, wie etwa die Erfassung von Gasen aus Deponien zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei.

Neben Kohlenstoffdioxid zählen auch Methan, Distickstoffoxid und fluorierte Kohlenwasserstoffverbindungen zu den klimaschädlichen Gasen. Sie werden als CO2-Äquivalente berechnet. Für die Gesamtentwicklung sind mehrere Gründe ausschlaggebend. Neben dem Strukturwandel spielt auch die Konjunktur eine wesentliche Rolle.

2009 gab es infolge des Einbruchs auch einen spürbaren Rückgang der CO2-Emissionen. Dieser Trend reduzierte sich in den Folgejahren mit guten Wachstumsraten. Auch milde Wintertemperaturen haben einen nachweisbaren Einfluss auf die CO2-Emissionen.

Autor: bfl