Der Zugang von der Melchiorstraße zum soziokulturellem Zentrum Alte Feuerwache in Köln im Jahr 2011. | Foto: HOWI - Horsch Willy - Creative Commons CC-BY-3.0

Köln | Die Stadt Köln plant ein Investment von fast 4,5 Millionen Euro für das Bürgerzentrum Alte Feuerwache.  Der Rat entschied in Form eines Dringlichkeitsantrages, da die Bezirksregierung das Projekt mit rund 3,37 Millionen Euro mit Mitteln der Städtebauförderung fördert. Aber um dieses Geld zu bekommen, muss die Stadt die geplanten Baumaßnahmen bis zum 31. Dezember 2024 abgeschlossen haben. Der Planungsbeschluss besteht seit September 2020 aber die Stadtverwaltung benötigte umfangreiche verwaltungsinterne Abstimmungen und löste so die Dringlichkeitsentscheidung aus.

Stünden die Fördermittel der Bezirksregierung nicht zur Verfügung, dann kann sich die Stadt Köln die Sanierung und Ertüchtigung nicht leisten. Das Projekt ist in diesem Umfang nicht mit städtischen Mitteln aus dem Haushalt hinterlegt. Die Stadtverwaltung errechnete Kosten von rund 3.728.000 Euro brutto und zählt einen Risikoaufschlag von 20 Prozent dazu. Damit summieren sich die jetzt errechneten Kosten auf 4.473.000 Euro. Davon werden 3.370.500 Euro durch die Städtebauförderung getragen. Rund 1,1 Millionen Euro stammen aus dem städtischen Haushalt. Allerdings sagt die Stadtverwaltung von Anbeginn an: „Mit Hinweis auf die ermittelten Kosten und die durchaus bestehenden Unwägbarkeiten bei Altbausanierungen ist eine verlässliche Kostenberechnung nur bedingt möglich.“

Dafür sollen die Mittel verwendet werden

Die Stadt will den Innenhof ertüchtigen, vor allem im Sinne der Barrierefreiheit gestalten. Eine Stadtteil- und Holzwerkstatt soll eingerichtet werden. Auch die Entwässerung und Kanalanlage sollen ertüchtigt werden. Hier soll schon das sogenannte Schwammstadtprinzip durch den zusätzlichen Notüberlauf zur Anwendung kommen. Zudem müssten entsprechend der Versammlungsstättenverordnung bestimmte Gebäude und Hofbereiche ertüchtigt werden, um die Anforderungen aus den Bereichen Klimaschutz, Barrierefreiheit, Brandschutz sowie Denkmalpflege zu erfüllen. Auch eine Begrünung ist vorgesehen.

Die Stadt Köln geht davon aus, dass im August 2023 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.

Die Alte Feuerwache

Die Alte Feuerwache steht unter Denkmalschutz. Sie war die Hauptfeuerwache der Stadt Köln und wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Bis 1978 diente sie der Feuerwehr der Stadt Köln. 1987 beschloss der Rat der Stadt Köln die Umwidmung und den Ausbau zu einem Bürgerzentrum. Zwischen 1987 und 1989 wurden die Gebäude saniert. 2017 bis 2019 wurde durch Mittel aus einem Sonderprogramm des Landes NRW die ehemalige Wagenhalle zu einer multifunktional nutzbaren Kultur-, Kunst- und Ausstellungshalle umgebaut. Nach diesem Umbau ist nun die Sanierung des Innenhofes nötig, der für Veedelsfeste oder Flohmärkte genutzt wird. Die Stadt spricht bei der Innenhofanlage der Alten Feuerwache von einem urbanen „Dorfplatz“-Charakter.

red01