Köln. Mit der Teilnahme am Lernenden Energieeffizienz-Netzwerk (Leen) wollen Kölner Unternehmen in Kooperation mit anderen Firmen branchenübergreifend am Standort effektiver mit Energie umgehen und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken. Anlass dafür sind steigende Energiepreise genauso wie Nachhaltigkeitsstrategien, die für die Wirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Im Netzwerk, das gestern von Rheinenergie-Chef Dieter Steinkamp und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin vorgestellt wurde, sollen künftig Lösungen für mehr Energieeffizienz entwickelt und realisiert werden. Nach dem am Fraunhofer Institut entwickelten Leen-Managementsystem setzen die sieben teilnehmenden Unternehmen über einen Zeitraum von vier Jahren gemeinsam Verbesserungen bei ihrem Energieverbrauch um. Dazu gehören die Kliniken Köln, der Köln-Bonn-Flughafen, die AVG Köln, die Uniklinik mit ihrem Unternehmen Medfacilities, das Marriott-Hotel, die Universität zu Köln und die Gebäudetechnik der Rheinenergie.

„Die Steigerung der Energieeffizienz ist eines der Hauptziele der Energiewende: Zum einen werden so Kosten und klimaschädliche Emissionen gesenkt, zum anderen kann die Entwicklung effizienter Produktionsverfahren und Prozesse einen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Dieses Netzwerk hat in NRW Vorbildcharakter und ermöglicht auch die entsprechende Ausrichtung von kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Energieffizienz“, sagt Minister Duin.

Auch der Rheinenergie-Chef hebt die Bedeutung des neuen Netzwerkes hervor: „Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie steigenden Energiekosten entgegenwirken können, indem sie ihre Energieeffizienz verbessern.“ Die Vielfalt der teilnehmenden Partner ist ausdrücklich gewollt. So sollen die Partner Einblicke in für sie fremde Branchen besser nutzen können. Direkte Konkurrenten sollen aber nicht gemeinsam im Netzwerk sein.

„Netzwerkunternehmen steigern ihre Effizienz gut doppelt so schnell, wie diejenigen, die noch immer alleine unterwegs sind. Das zeigen beispielsweise die Erfahrungen aus den Netzwerk Karlsruhe. Unternehmen können mit dem Netzwerk wirklich Geld verdienen“, sagt Dirk Köwener, Geschäftsführer der Leen GmbH. Insgesamt gibt es derzeit in Deutschland 17 Netzwerke. 500 sind bundesweit geplant. Auch in Köln und der Region sollen weitere Netztwerk entstehen.

Zunächst wird jeder Betrieb nach seiner Effizienz analysiert und nach Einsparpotenzialen gesucht. Danach wird ein gemeinsames Ziel im Netzwerk vereinbart. Es folgen Netzwerktreffen, bei denen die Unternehmen ihre Erfahrung mit ihren Projekten zum Beispiel austauschen. Ein energietechnischer Berater führt die energetische Bewertung und das Monitoring durch. Er steht bei Fragen den Unternehmen zur Verfügung.

Autor: Stephan Eppinger