Bewahren und Aufbruch
Linksrheinisch, mit dem Rheinpark und dem Rheinufertunnel hat man schon einen höheren Gestaltungslevel erreicht, zumindest zwischen Hohenzollernbrücke und Schokoladenmuseum. Daher liegt der Schwerpunkt der Regionale 2010 im Linksrheinischen auf der "Bewahrung", wie dies die "Archäologische Zone" rund um das Rathaus schon andeutet. Im Rechtsrheinischen dagegen lautet die Losung "Aufbruch": Der zwei Kilometer lange rechtsrheinische Stromabschnitt soll neu gestaltet werden und die Verbindung zwischen den beiden Seiten soll gestärkt werden. Dafür wird europaweit ein begrenzter, zweiphasiger, freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ausgeschrieben (mit vorgeschaltetem EWR-offenen Bewerbungsverfahren), der sich an Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Architekten richtet. Aktiv können sich die Bürger in das Projekt einbringen. Dies ist ausdrücklich gewünscht und findet schon im Vorfeld statt. Die Idee die dahinter steckt ist gut, die Menschen die Ihren Alltag dort leben, wissen am Besten was man an diesem Ort benötigt und so macht es Sinn im Vorfeld der Planungen, deren Interessen zu berücksichtigen und deren Anregungen den Stadtplanern mit auf den Weg zu geben.

 

Das eine Neugestaltung zwingend notwendig ist, kann man einfach begründen. So Dr. Reimar Molitor von der Regionale Agentur 2010: "Dieser Platz in Köln ist einer der wenigen Orte, wo jeder schon mal war und alle wissen wo das ist". Molitor beschreibt warum dieses städtebauliche Projekt in Köln einen so hohen Stellenwert hat. Und der aktuelle Zustand ist alles andere als Premiumqualität an einer so herausragenden Stelle in der Stadt, wie die Fotos nur vom Ausschnitt an der Deutzer Werft vom gestrigen Mittag zeigen. Nach Abschluss soll die Gestaltungsqualität beider Rheinseiten gleich hoch sein. Die Idee ist einen "Rheinboulevard" zu schaffen, der vom Rheinpark, der in diesem Jahr 50 jähriges Jubiläum feiert, bis zur Poller Wiese reicht. Der soll "den Ansprüchen an das urbane und innerstädtische Umfeld am Wasser gerecht werden und gleichzeitig die Wünsche nach Ruhe, Verweilen und Promenieren am Rhein erfüllen". Der letztere Wunsch nach "Ruhe" wird zumindest zweimal im Jahr auf dem Gelände der Deutzer Werft schwierig, denn der Kirmesplatz soll erhalten bleiben, so die Vorgabe an die Gestaltungsbüros. Allerdings sei man hier Ergebnisoffen so Dr. Joachim Bauer vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen. Eine weitere wichtige Vorgabe an die Planungsbüros ist der Hochwasserschutz und dass der Querschnitt des Rheins ist nicht veränderbar. Das das Projekt zügig realisiert werden kann, geplant ist 2010 einen ersten Abschnitt den Bürgern fertig zu präsentieren, hat gute Chancen, denn bis auf wenige Ausnahmen sind fast alle Grundstücke in städtischen Besitz.

Am 9. März gibt es einen Workshop zu dem alle Bürger eingeladen sind
Schon gestern gab es eine Anhörung der Anrainer und am 9.März 2007 wird es einen Workshop mit gemeinsamen Ortstermin im Horion Haus der LVR geben. Dazu sind alle Kölner Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Wer sich also informieren oder einbringen will sollte sich diesen Termin fest in seinen Kalender notieren. Beginnen soll der Workshop um 17:00 Uhr. Bereits für den September ist die Präsentation der Ergebnisse geplant. Das Volumen des Projektes bezifferte Dr. Bauer mit ca. 15 Millionen Euro, davon wird das Land im Rahmen der Regionale 2010 80% der Kosten übernehmen, den Rest muss die Stadt Köln tragen.

Info Workshop
9.3.2007

17:00 Uhr Rundgang Deutzer Rheinufer
18:30 Uhr Information zum Wettbewerb
Diskussionsforen
Horion Haus
(LV Rheinland)
Hermann Pünderstr. 1

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung