NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst auf einer Pressekonferenz am 8. März 2022. | Foto: Screenshot

Köln | Kölns Regierungspräsidentin Gisela Walsken wird in Köln von Dr. Thomas Wilk, SPD, abgelöst. Die neue schwarz-grüne Landesregierung gab heute ihre Statthalter:innen in den Regierungsbezirken bekannt. Damit wird ein Dortmunder Regierungspräsident in der Zeughausstraße in Köln.

Köln übernimmt Wilke

1971 wurde Dr. Thomas Wilk in Dortmund geboren. Seine Heimat hat er im Heimat- und Bauministerium von Ina Scharrenbach, CDU. Denn dort ist er seit 2018 Leiter der Abteilung  Bauen sowie des BIM-Competence-Centers im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Der promovierte Jurist war von 2013 bis 2018 Kreisdirektor und Kämmerer in Unna und zuvor im Rechtsamt in Bochum tätig. Ein Mann mit westfälischer Vita wechselt nun nach Köln und löst Gisela Walsken ab, die sich gerade bei den strittigen Dezernentenbesetzungen in Köln einen rechtschaffenen Ruf erarbeitete.

Aber auch die anderen Neubesetzungen in den Regierungspräsidien sind nicht ohne Belang für die größte Stadt in Nordrhein-Westfalen, da die Regierungspräsidien auch übergeordnete Aufgabengebiete wie etwa im Bereich Bergbau oder ÖPNV haben.  So wird in Arnsberg Heinrich Böckelühr Regierungspräsident. Und das Regierungspräsidium in Arnsberg ist für den Bergbau und damit auch den Tagebau im Rheinischen Revier zuständig. Zuletzt leitete Böckelühr seit 2017 als Präsident die Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen. Zuvor war der Jurist hauptamtlicher Bürgermeister in Schwerte und unter anderem der CDU-Ratsfraktion in Schwerte.

Die Landrätin des Kreises Minden-Lübbecke Anna Katharina Bölling wird Regierungspräsidentin in Detmold.  Zuvor war die studierte Politik- und Geschichtswissenschaftlerin als Sozialdezernentin beim Landkreis Uelzen (Niedersachsen) sowie als Referentin für Gesundheit, Soziales, Frauen, Familie und Kinder, Integration und Europa bei der CDU-Bürgerschaftsfraktion Bremen (Landtag und Stadtbürgerschaft) tätig. 

In Düsseldorf wird Thomas Schürmann Regierungspräsident, der 1979 in Wickede Ruhr geboren wurde.  Seit 2019 ist er im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen tätig, zuletzt als Leiter der Gruppe „Wiederaufbau, Denkmalpflege, Baukultur“ sowie als Leiter des Referats „Wiederaufbau der Infrastruktur in Kommunen“.

In Münster wird der in Bielefeld geborene Andreas Bothe Regierungspräsident. Von Juli 2017 bis Juni 2022 war er Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. 

Keine Rheinländer:innen und nur eine Frau

Bei der Neubesetzung der Regierungspräsident*innen fällt eines auf: Es sind keine Rheinländer:innen unter ihnen. Damit setzt sich etwas fort, was schon bei der Landesregierung auffällig ist: Das Rheinland ist schwach vertreten in der neuen Landesregierung NRW. Und noch eines fällt auf, gerade weil es eine schwarz-grüne Koalition ist: Vier Männer und eine Frau werden zu Regierungspräsident:innen. Da stellt sich die Frage, ob die neue NRW-Landesregierung nicht eine Quote braucht, wenn es um die Besetzung von Spitzenämtern geht.?

Mit der Neubesetzung scheiden aus dem Amt: Hans-Josef Vogel (Arnsberg), Marianne Thomann-Stahl (Detmold), Birgitta Radermacher (Düsseldorf) und Gisela Walsken (Köln). Ferner dankte er Dr. Ansgar Scheipers (Münster), der als Regierungsvizepräsident seit dem Weggang von Dorothee Feller die Amtsgeschäfte kommissarisch leitete. Dorothee Feller war von 2017 bis 2022 Regierungspräsidentin in Münster und wurde am 29. Juni 2022 von Ministerpräsident Hendrik Wüst zur Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen ernannt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst in einem schriftlichen Statement: „Mit Heinrich Böckelühr, Anna Katharina Bölling, Thomas Schürmann, Dr. Thomas Wilk und Andreas Bothe vertreten fünf starke Persönlichkeiten und ausgesprochen erfahrene Expertinnen und Experten der öffentlichen Verwaltung die Landesregierung vor Ort. Sie alle stehen mit ihrer Herkunft und ihrem Werdegang für die Breite und Vielfalt unseres Landes, sie bringen umfassende Expertise aus Kommunal-, Landes- und Bundesverwaltung mit. Diese Breite auch in Führungspositionen abzubilden, trägt zur Stärke Nordrhein-Westfalens bei. Die Bezirksregierungen sind wichtige Mittler, Moderatoren und Koordinatoren zwischen den Kommunen und dem Land. Gemeinsam – von den Menschen vor Ort über die Kommunen und Bezirksregierungen bis hin zur Landesregierung – Ideen für Nordrhein-Westfalen zu entwickeln: das ist unsere Stärke. Uns alle eint, dass wir Antworten auf die großen Herausforderungen dieser Zeit finden wollen und ein nachhaltiges, lebenswertes, sicheres und soziales Land schaffen wollen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Regierungspräsidenten und der Regierungspräsidentin.“