Eintracht Frankfurt droht nach der dritten Pleite unter Trainer Christoph Daum weiter der direkte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga: Die Hessen verloren gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Köln nach einer über weite Strecken desaströsen Vorstellung verdient 0:2 (0:1) und sind damit am letzten Spieltag beim neuen deutschen Meister Borussia Dortmund zum Siegen verdammt. Der FC sicherte sich dagegen nach dem zweiten Sieg unter Volker Finke mit nunmehr 41 Punkten den Klassenerhalt.

Vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter WM-Arena sorgten Adil Chihi (24.) und Lukas Podolski (90.+3, Foulelfmeter) bei sommerlichen Temperaturen für die Siegtreffer der Gäste.

Dabei waren die Gastgeber zunächst mit reichlich Herzblut in die Partie gegangen. Die Hessen kämpften gegen das vor dem Spiel mit nur sechs Punkten auswärtsschwächste Bundesliga-Team in den ersten 20 Minuten um jeden Zentimeter. Nach dem dreitägigen Trainingslager in Bitburg war der Eintracht anzumerken, dass sie sich noch einmal gegen den drohenden vierten Abstieg wehren wollte. Doch bei den arg verunsicherten Frankfurtern war die Anfangs-Euphorie schnell verflogen.

Denn nach der ersten guten Kölner Chance durch Torschütze Chihi, der in der 16. Minute freistehend an Frankfurts Schlussmann Ralf Fährmann scheiterte, drehte sich das Blatt zugunsten der Elf von Übergangstrainer Finke. Auch nach Chihis Führungstor waren die Gäste feldüberlegen, hatten aber auch Glück, dass Referee Felix Brych Sekunden vor der Pause ein Billard-Tor von Theofanis Gekas (45.) wegen Abseitsstellung nicht anerkannte.

Nach dem Seitenwechsel setzten die Frankfurter, bei denen der erst 18 Jahre alte Innenverteidiger Julian Dudda sein Debüt in der Bundesliga feierte, noch einmal alles auf eine Karte. Der Tscheche Fenin rückte als zweite Spitze neben Gekas in den Angriff, zudem sollte der Brasilianer Caio als "Zehner" für Torgefahr sorgen.

Doch für Gefahr sorgten erneut zunächst nur die Kölner. Erst scheiterte Novakovic aus halblinker Position an Fährmann (51.), Sekunden später lief Podolski frei auf den Eintracht-Keeper zu und lupfte den Ball in dessen Arme (52.). Ein Tor von Novakovic wurde zudem wegen Abseitsstellung aberkannt (62.).
 
Frankfurter Hooligans stürmen den Rasen
Nach der 0:2-Pleite des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Köln ist es erneut zu massiven Ausschreitungen gekommen. Rund 150 Fans stürmten nach dem Schlusspfiff den Rasen der Frankfurter WM-Arena. Die Polizei musste mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen den Frankfurter Mob vorgehen.

"Präsident Peter Fischer hat die Situation durch Gespräche mit den Ultras gerade noch gerettet. Sonst wäre das hier alles eskaliert", sagte Frankfurts Vizepräsident Axel Hellmann. Aufsichtratsboss Wilhelm Bender meinte: "Das Verhalten der Fans ist einfach nur furchtbar."

Die Profis der Eintracht flüchteten zunächst in die Kabine. Hunderte Polizisten stellten sich vor den Block der Frankfurter Ultras, es kam zu ersten Festnahmen. Anschließend ginge die Eintracht-Spieler aber nochmal zu den Fans und entschuldigten sich für den Absturz auf den direkten Abstiegsplatz.

Bereits vor Wochenfrist hatte es Krawalle nach dem 0:3 der Eintracht beim FSV Mainz 05 gegeben. Die Anhänger hatten den Teambus der Hessen nach der Rückkehr vom verlorenen Rhein-Main-Derby abgepasst, anschließend kam es zu einer Konfrontation mit der Polizei und insgesamt 20 Festnahmen. Ein Polizist gab sogar einen Warnschuss ab, weil er sich bedroht fühlte.

[SID]