Symbolbild Schule

Köln | Das Schulchaos in Köln hat eine weitere Stufe erreicht: Bei der Berechnung der Schulplatzzuteilung hat es offenbar einen gravierenden Fehler seitens der Stadt Köln gegeben, das teilten nun Arbeitskreis Schulentwicklung der GEW Köln und die Stadtschulpflegschaft Köln mit.

Im stark betroffenen Kölner Stadtteil Porz-Eil wurden offenbar fälschlicherweise die Fahrtwege zur Schule mit dem Auto als Berechnungsgrundlage verwendet. Rechtlich relevant ist allerdings der Fußweg.

Die Berechnung der Stadt Köln wurde falsch durchgeführt, es wurden falsche Bescheide versandt, die nun zurückgenommen werden müssen – Dies fiel vor einiger Zeit Frau Dr. Pater auf, die deshalb Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid ihres Sohns eingelegte und auf Klärung dieser Frage drängte. Die Panne machte eine Neuberechnung der Zuteilung für Porz-Eil notwendig. Zudem wurde dem Widerspruch der Familie Pater stattgegeben.

Das Problem der Schul-Ablehnungen ist in Köln noch nicht geklärt

Manche Kinder, die bereits einen Ablehnungsbescheid erhielten, bekamen nun doch einen Platz. Doch optimal ist dies nicht: „Des Einen Freud, des Anderen Leid, denn nun werden im Gegenzug andere Kinder, die laut ursprünglicher Zuteilung einen Platz erhalten hätten, in die 8km weit entfernte Grundschule geschickt.“, so Frau Dr. Pater.

Für Eva-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin der GEW Köln, stellt sich zudem die Frage ob der Fehler nur in Köln Porz-Eil betreffe oder die gesamte Zuteilungsberechnung für ganz Köln hinfällig ist. Daher fordert sie eine Überprüfung aller Entfernungslisten. Sie verstehe nicht, „wie es zu einer solchen gravierenden Fehlberechnung seitens der Stadt in einer so wichtigen Sache kommen konnte.“

Nathalie Binz, Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft Köln erwarte deshalb absolute Transparenz der Stadt Köln: „Eltern, deren Kinder an ihrer Erstwunschschule abgelehnt wurden, sollten sich sehr gut überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, bei der Schule und beim Schulamt nachzuhaken, ob ihre Zuteilung anhand des Lauf- oder des Fahrtweges berechnet wurde und gegebenenfalls rechtlich überprüfen zu lassen, ob ein Widerspruch erfolgreich sein könnte.“

Lösungen müssen her

„An der miserablen Situation selbst hat sich natürlich nichts verbessert, da nun einfach andere Familien von der weiten Anreise zur Grundschule betroffen sind.“, heißt es im gemeinsamen Statement Stadtschulpflegschaft Köln und GEW Köln. Daher brauche man schnellstmöglich ganz konkrete Lösungen für die diesjährigen Betroffenen.

Daher solle man fußläufig gelegene andere Gebäude mieten oder der Schule nahe gelegene Flächen nutzen, um auf diese etwa Container zu stellen, bis der notwendige Schulbau an geeigneter Stelle beginnt, so Zimmermann. Die Stadtschulpflegschaft Köln und GEW Köln fordern kreative und schnelle Lösungen zugunsten der Kinder. Die Stadt müsse die strukturellen Probleme lösen und neue Schulplätze gemäß Bedarf einrichten, für die entsprechende Stellen ausgeschrieben werden können.

„Allen muss klar sein, dass die Notlösungen für dieses Jahr, wie auch immer sie dann aussehen werden, keine Dauerlösungen sein können und dürfen. Hier muss gehandelt werden, und zwar ganz grundlegend und zeitnah“, so Zimmermann.