Der Rat sieht durch die Pläne für eine Fusion von TÜV-Rheinland und TÜV-Süd in einer künftigen Holding mit Sitz in München eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Köln und für das Ansehen der Technologieunternehmen in der ganzen Kölner Region.

Der Rat fordert alle Akteure von Wirtschaft und Politik in der Region eindringlich auf, „ihren Einfluss dahingehend geltend zu machen, dass die entscheidenden Gremien des TÜV Rheinland die Vereinbarungen zum Sitz der Holding korrigieren: Köln muss Hauptsitz des weltweit renommiertesten TÜV bleiben“.

Oberbürgermeister Fritz Schramma hat in einem Schreiben vom heutigen Tag dem Vorstandsvorsitzenden der TÜV Rheinland Holding AG, Prof. Bruno O. Braun, die Resolution des Rates zur Kenntnis gegeben. Gleichzeitig gratulierte der OB der TÜV Rheinland Holding zu den gestern vorgelegten hervorragenden Geschäftszahlen des Unternehmens für das vergangene Jahr.

Der TÜV Rheinland schließt das Geschäftsjahr 2007 mit dem sechsten Rekordergebnis in Folge ab. Umsatz, Ergebnis sowie Mitarbeiterzahl erreichten den höchsten Stand in der Unternehmensgeschichte.

OB Schramma in dem Brief an Prof. Braun: „Sie sind einmal mehr ein Beweis für die hervorragende Entwicklung des TÜV Rheinland unter Ihrem Vorsitz. Gerade mit der internationalen Ausrichtung haben Sie in den letzten Jahren eine Erfolgsstory hingelegt, die Ihresgleichen sucht. Beeindruckend sind aber auch die ebenso positiven Entwicklungen in Deutschland, angefangen von der TÜV Rheinland LGA bis hin zu den Investitionen am Standort Köln. Gerade für dieses Vertrauen in den Standort Köln danke ich Ihnen. Ich bin stolz, dass Sie dies vom Konzernsitz Köln aus erreicht haben.“

Oberbürgermeister Schramma weiter: „Die Erfolgszahlen spiegeln den großen Wert des Fusionspartners TÜV Rheinland deutlich wieder. Die Rolle eines ‚Junior-Partners’, der seinen Hauptsitz aufgibt, entspricht dabei nicht der Stellung, die sich das Untenehmen in den letzten Jahren unter Ihrer Führung erarbeitet hat. Ich habe mich deshalb in der gestrigen Ratssitzung voller Überzeugung der Resolution angeschossen, dass Köln der Hauptsitz des TÜV Rheinland bleiben muss. Ich bitte Sie, in diesem Sinne die Frage des Hauptsitzes nochmals aufzuwerfen.“


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Frauenförderplan: Frauen verdienen weniger
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln, Christine Kroneberg, hat in der Ratssitzung am gestrigen Donnerstag, 24. April, den dritten Frauenförderplan vorgelegt. Erstmals werden nicht nur Positionen und Berufsbereiche verglichen, sondern auch die Verdienste von Frauen und Männern.

Hier zeigt sich der Vorsprung der Männer besonders deutlich: Trotz der hohen Frauenquote – 61,40 Prozent der Beschäftigten – erhalten Frauen deutlich weniger Geld als Männer. Die Nettodifferenz beträgt 32 Prozent jährlich.

Hier zeigt sich der Vorsprung der Männer besonders deutlich: Trotz der hohen Frauenquote – 61,40 Prozent der Beschäftigten – erhalten Frauen deutlich weniger Geld als Männer. Die Nettodifferenz beträgt 32 Prozent jährlich.

Dass der Unterschied trotz des Tarifvertrages und des Besoldungsgesetzes so deutlich ist, liegt unter anderem an den unterschiedlichen Positionen, der geringen Entlohnung von traditionellen Frauenberufen (zum Beispiel Sekretärinnen und Erzieherinnen), der unterschiedlichen Arbeitszeit und den steuerlichen Regelungen.

Ziel des Frauenförderplanes ist die Gleichstellung von Männern und Frauen. Dazu muss die Unterrepräsentanz von Frauen in allen Berufen und Hierarchieebenen abgebaut sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden.

Der dritte Frauenförderplan setzt hier mit konkreten Zielen an. So soll beispielsweise bis 2010 die Zahl der Amtsleiterinnen von sieben auf elf und die Zahl der Abteilungsleiterinnen von 45 auf 64 angehoben werden.

Christine Kronenberg fordert weitere Maßnahmen zur Personalentwicklung von Frauen (Mentoring, Coaching, Führungsfortbildung) und ein noch zu erstellendes Konzept zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

[cw; Quelle: Stadt Köln]