Köln | Beste Stimmung am Donnerstagabend im Gasthaus „Zum Jan“ im Herzen der City.
Proppevolles Gasthaus und auch Musik-Original Reiner Hömig zeigte sich nach überstandener Erkrankung in der Öffentlichkeit.
Beim Köln-Talk Loss mer schwade wareb der Karneval und der FC die Themen des Abends. Und die Moderatoren JP Weber und Marcel Schwamborn warteten wie immer mit prominenten Gästen auf.
Fasteleer-Urgestein Marita Köllner, Liedermacher Björn Heuser, Ex-Prinz Christian Krath und die FC-Granden Friedhelm Funkel und Dirk Lottner waren am Start.

report-k dokumentiert die launige Runde aus dem Wohnzimmer von Jan von Werth im Ticker:
So geht ein lustiger und lockerer Talk zu Ende. Am 11. April geht es mit dem nächsten Loss mer schwade-Treffen weiter. Dann ist ein großes Thema die bevorstehende Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Gäste sind unter anderem die Politiker Oliver Kehrl und Jochen Ott.
Mit einem Seitenhieb zu Funkel scherzte Lottner: „Vielleicht kannst du ja mein Co-Trainer werden.“
Fortuna Köln sucht einen neuen Trainer für die kommende Saison
Am Nachmittag hat Fortuna Köln verkündet, dass man einen neuen Trainer suchen muss. Vielleicht den ehemalige Fortunen Lottner? Der sagt: „Das habe ich auch gelesen.“ Der ehemalige Profi hatte zuletzt seinen Vertrag bei Energie Cottbus aufgelöst. „Es muss finanziell passen, aber auch eine sportliche Perspektive geben. Das habe ich in Cottbus gelernt. Ich bin aber überzeugt, dass ich in der neuen Saison wieder einen Verein trainieren werde.“
Funkel: „Timo ist wie Jonas Hector nach dem Abstieg dem FC treu geblieben. Deshalb ist es schwer für ihn. Als Torwart hat man leider nur eine Position. Als Feldspieler ist es einfacher. Das macht es für ihn nicht einfach.“
1. FC Köln: Timo Horn wird sich im Sommer nach einem neuen Verein umschauen
Ein anderer kölsche Jung hat unter Baumgart ein paar Probleme und ist nur die Nummer zwei im Tor. Lottner: „Mir tut es für Timo Horn unheimlich leid. Ich hatte ihn als Spieler in der U17 und U21. Aber Schwäbe macht das aktuell überragend. Und es gibt keinen Grund für den Coach, eine Veränderung vorzunehmen. Deshalb gehe ich davon aus, dass er sich im Sommer umschaut und eine neue Perspektive sucht.“
Für Funkel ist der Trainer dabei ein wichtiger Faktor, dass das Kartenhaus nicht zusammenfällt: „Baumgart nimmt solche Situationen an und vermittelt seiner Mannschaft das Vertrauen. Das ist die Basis als 1. FC Köln, um in der Bundesliga zu bleiben.“
Trotz der positiven sportlichen Schlagzeilen muss der FC in der nächsten Transferperiode ein Plus generieren. Da droht der Verkauf von Özcan oder auch Skiri.
1. FC Köln: Salih Özcan ist eine richtige Rakete geworden
Lottner: „Salih ist echt eine Rakete geworden. Er hat seine Rolle im System Baumgart gefunden und angenommen. Er hat die Gier und die Aggressivität dazu gewonnen. Deshalb ist er jetzt ein Stammspieler geworden und hat die größte Entwicklung im Team genommen.“
Funkel kann den Schritt verstehen: „Im defensiven Mittelfeld des DFB sind so viele Weltklasseleute, da wäre es für Salih sehr schwer geworden. Für ihn ist es wichtig, dass er spielt. Die Chance hat er in der Türkei.“
Ein weiteres Thema ist Salih Özcan, der einer der Shootingstars des FC ist. Obwohl er acht Jahre alle Nachwuchsteams des DFB durchlief, hat er sich für die Türkei entschieden und feierte in der letzten Woche seine Premiere unter Stefan Kuntz.

So sieht es auch Lottner: „Er hat seine beste Zeit in Köln gehabt. Er hat in China genug verdient. Und beim FC spielt er ja auch nicht für einen Apfel und ein Ei. Er wird aus seiner Zeit in China hoffentlich gelernt haben und sich für den FC entscheiden.“
1. FC Köln: Anthony Modeste ist ein wichtiger Faktor
Ein besonderer Faktor ist natürlich Anthony Modeste, der mit seinen Toren die Lebensversicherung darstellt. Funkel: „Tony hat das Herz aller Kölner gewonnen. Das darf man nicht vergessen. Er liebt den FC, die Fans lieben ihn. Deshalb sollte man nicht auf das Spiel setzen, dass er geht. Er sollte seinen Vertrag noch um ein weiteres Jahr bis 2024 verlängern.“
Für Lottner ist aber nicht der Tabellenplatz entscheidend, sondern die Entwicklung der Mannschaft: „Man kann sich mit sehr viel Spaß die Spiele anschauen. Da ist unheimlich viel passiert. Ich freue mich auf die letzten sieben Spiele. Der FC kann, muss aber nicht in den Europapokal kommen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz.“
1. FC Köln gastiert am Freitag bei Union Berlin
Wichtig wäre ein Sieg am Freitagabend an der Alten Försterei in Berlin. Funkel: „Ich traue dem FC mindestens einen Punkt zu, ein Dreier wäre aber auch keine Überraschung. Union ist nicht mehr so gefestigt wie in der Hinrunde.“
Friedhelm Funkel glaubt an den großen Coup: „Der 1. FC Köln kann an den Europapokalplätzen riechen. Die Jungs spielen eine überragende Saison und Steffen Baumgart macht einen fantastischen Job. Dazu haben sie Punkte gewonnen, die man ihnen nicht zugetraut hat. Man hat auf der anderen Rheinseite gewonnen und gegen Dortmund einen Punkt geholt. Die vier Zähler holt nicht jedes Team.“
Die zweite Halbzeit beginnt mit neuer Besetzung. Moderator Marcel Schwamborn fühlt nun Dirk Lottner und Friedhelm Funkel auf den Zahn. Thema ist natürlich der 1. FC Köln!
Ein unterhaltsamer und emotionaler erster Teil von Loss mer schade ist beendet. Gleich geht es sportlich weiter mit Dirk Lottner und Friedhelm Funkel.
Weber spricht über seine Eindrücke der Session: „Ich wurde für eine Veranstaltung gebucht, da waren vier Leute. Es gab auch Kaffee und Kuchen. Ich habe mir gedacht: Was soll ich eigentlich hier? Die Menschen waren total toll und auch der Kuchen war super. Es war etwas für das Herz.“
Heuser, der seit 14 Jahren Musik macht, erinnert sich an seine Anfangszeit: „Früher war ich mit einem Koffer mit Verstärkern unterwegs. Jetzt sind es zwei. Aber man braucht eigentlich nur eine Gitarre und den richtigen Song. Damit kann man viel erreichen.“
Loss mer schwade: Marita Köllner musste Krawall machen
„Zurück zur Party-Wuchtbrumme“, wie es Weber liebevoll formulierte. Und sprach Köllner an. Die erzählte: „Ich musste hinter Brings, Cat Ballou, Kasalla doch Krawall machen, um als Einzelperson auf der Bühne aufzufallen. Dieses Jahr war es anders und ich konnte auch mal Ich sein und auch mal ruhigere Lieder singen.“
Dem widerspricht Weber ein wenig: „Der Karneval hat sich neu erfunden. Und das innerhalb von einer Woche. Man bekommt den kölschen Karneval nicht kaputt.“ Dafür gab es großen Beifall aus dem vollen Saal.
„Ich habe die Session leider nicht erleben können. Der Karneval war Back to the roots. Und das hat gut getan“, findet der Ex-Prinz.
Krath erzählt weiter: „Als ich die Insignien wieder abgeben musste, wollte ich es eigentlich gar nicht machen. Denn es war die schönste Zeit des Lebens, die nie wieder zurückkommen wird.“ Bei den Worten kamen dann ein paar Tränen der Rührung dazu und die Stimme brach kurz ein.

Loss mer schwade: Ex-Prinz Christian Krath wird sehr emotional
Ganz emotional wurde es bei den Worten von Ex-Prinz Christian. „Ich habe den Karneval in den letzten zwei Jahren sehr vermisst. Ich hatte ein paar gesundheitliche Probleme gehabt, aber jetzt geht es mir gut.“
So sieht es auch JP Weber: „Die Identität der Typen stand im Vordergrund und nicht die Masse. Das war sehr wichtig und hat dem Karneval gut getan“, glaubt der Humorist und Musiker.
Es wird locker gequatscht, aber ein Thema verbindet alle. Die Session 2022. Köllner: „Die Session hat es bewiesen, wir haben einen besonderen Step gemacht. Die Leute wollten wieder Menschen auf der Bühne sehen, ich habe bei jedem Auftritt Gänsehaut.“
Marita Köllner erinnert sich an ihre erste Single. „Das ist 35 Jahre her. Es war nicht geplant, dass ich Sängerin werden. Ich war ja schließlich Büttenrednerin“, erzählt die Grande Dame des kölschen Karnevals. „Aber Henning Krautmacher hat zu mir gesagt: Du hast so eine versoffene Stimme, du musst singen. So ist dann „Denn mir sin‘ kölsche Mädcher entstanden.““
Als erstes Thema spricht Moderator JP Weber über die Schallplatte. Björn Heuser hat sich einen Wunsch erfüllt und eine Platte herausgebracht. „Da sind elf Lieder drauf“, verrät der Liedermacher. „Aber die Songs gibt es natürlich auch auf CD.“