Der Notfallverbund Kölner Archive und Bibliotheken hat an einer landesweiten Übung zur Rettung von Kulturgut im Not- und Katastrophenfall teilgenommen. Foto: kulturgutschutz

Köln | ots | Der Notfallverbund Kölner Archive und Bibliotheken hat am Duisburger Innenhafen an einer landesweiten Übung zur Rettung von Kulturgut im Not- und Katastrophenfall teilgenommen. Gemeinsam mit den Notfallverbünden Münster, Duisburg und Detmold wurde mit dem derzeit einzigartigen Abrollcontainer Kulturgutschutz gearbeitet, um die Infrastruktur der Notfallprävention und die mobile Erstversorgung von havariertem Kulturgut weiter auszubauen.

Im Rahmen der durchgeführten Übung haben die Teilnehmenden der Notfallverbünde den Umgang mit dem Kölner Abrollcontainer und Workflows in der Benutzung des Containers trainiert. Gleichzeitig stand auch die im Havarie-Fall wichtige Vernetzung der Notfallverbünde im Fokus.

Berufsfeuerwehren unterstützen die Teilnehmer

Alle Teilnehmenden weisen bereits praktische Erfahrungen im Bereich der Notfallversorgung von havariertem Kulturgut auf, so dass im Fall einer überörtlichen Havarie gemeinsam schnell gehandelt werden kann. Unterstützt wurden sie von den beiden Berufsfeuerwehren Köln und Duisburg. Sie transportierten den Container und stellten die Logistik und Anschlüsse sicher.

Der Kölner Abrollcontainer Kulturgutschutz ist derzeit bundesweit als Prototyp eines Containers für die mobile Erstversorgung von Kulturgut im Einsatz. Dieser soll nun mehrfach in den von der Flut betroffenen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und unter Umständen auch in weiteren Bundesländern angeschafft werden.

Stefan Charles, Kulturdezernent der Stadt Köln: „Kulturgutschutz bedeutet auch immer Schutz der Identität einer Gesellschaft. Ich bin stolz, dass der Notfallverbund Köln und die Feuerwehr Köln mit dem Abrollcontainer eine wichtige Rolle als Vorreiter im Kulturgutschutz einnehmen und gleichzeitig ihrer Verantwortung nachkommen, dieses Wissen und technische Know-How weiterzugeben. Durch die gemeinsamen Übungen tragen sie zu einem wichtigen überregionalen Ausbau der Handlungsfähigkeit im Kulturgutschutz bei.“

Kölner Abrollcontainer Kulturgutschutz wird angepasst

Nach den beiden Übungen in Duisburg wird der Kölner Abrollcontainer Kulturgutschutz mit Hilfe von Landesmitteln technisch angepasst. Diese technische Optimierung des Abrollcontainers Kulturgutschutz des Kölner Notfallverbundes hat sich im Nachgang aus dem Einsatz während der Hochwasserkatastrophe 2021 ergeben, insbesondere für das Stadtarchiv Stolberg und das Stadtmuseum Ahrweiler.

Für den praktischen Einsatz werden unter anderem die bisherigen Arbeitsplätze für die mobile Erstversorgung an Kulturgut modular installiert. Es wird künftig möglich sein, flexibel weitere Stationen für die Nassreinigung und die Verpackung beziehungsweise das Vorbereiten der Schockgefrierung nutzen zu können.

Gleichsam wird damit auch das bestehende Material erweitert, um vor Ort, wie nach dem Vorbild eines Rettungswagens für Personen, autark handeln zu können. Dadurch wird eine noch effizientere Erstversorgung geschaffen, weil flexibel auf die jeweilige Havarie und die daraus resultierenden Schadensbilder an Kulturgut agiert werden kann. (red03)