Das Museum Ludwig steht in der Nähe des Domes. Foto: Eppinger

Köln | Das Museum Ludwig ist in Ort, der bei den meisten Touristen, die Köln besuchen, ganz oben auf der Liste der wichtigsten Sehenswürdigkeiten steht. Zentral gelegen bietet sich der Kulturtempel unweit des Doms und des Hauptbahnhofs auch für Köln-Gäste an, die nur wenig Zeit für einen Rundgang durch die Stadt eingeplant haben. Dafür bekommen sie im Ludwig wirklich etwas geboten. Das renommierte Museum beherbergt die größte Pop-Art-Sammlung Europas und die drittgrößte Picasso-Sammlung der Welt. Dazu kommen spannende Sonderausstellungen, wie aktuell die Retrospektive des amerikanisch-japanischen Designers und Bildhauers Isamu Noguchi.

Wie so oft in Köln geht das Haus auf einen Sammler zurück, der seine Kunstschätze der Stadt vererbt hat. Das gilt für das Wallraf-Richartz-Museum genauso wie für das Rautenstrauch-Joest-Museum oder das Museum Schnütgen. Beim Museum Ludwig war es ein Stifter-Ehepaar, das seine umfangreiche Kunstsammlung gleich mehreren Museen zur Verfügung gestellt und damit öffentlich zugänglich gemacht hat.

Peter Ludwig war ein Unternehmer sowie ein Kunstsammler und -mäzen. Er wurde 1925 in Koblenz geboren und starb 1996 in Aachen. Ludwig studierte in Mainz Kunstgeschichte, Archäologie, Geschichte und Philosophie. Er promovierte über das Menschenbild Picassos. Sein erster Kontakt zu den Kölner Museen entstand über Hermann Schnitzler, dem damaligen Direktor des Museums Schnütgen.

Peter Ludwig heiratete 1951 seine Frau Irene

1951 heirate er seine Frau Irene Monheim und trat in die Firma Leonard Monheim ein, die später in Ludwig Schokolade umbenannt worden ist. Diese war in den 70er und 80er Jahren ein führendes Unternehmen in seiner Branche. Ab den 50er Jahren engagierte sich Ludwig für die Museen der Region. Seine große Kunstsammlung hatte das Ehepaar aber auf insgesamt 19 Museen in fünf Ländern, darunter auch China und Kuba, verteilt.

Das bekannteste ist das 1976 gegründete Museum Ludwig in Köln. Zur Gründung kam es, als das Sammlerehepaar der Stadt 350 Kunstwerke, überwiegend der Pop-Art, schenkte. Zunächst war es mit dem Wallraf-Museum im heutigen Makk, dem Museum für angewandte Kunst, untergebracht. Es war der erste nach dem Krieg wiedereröffnete Museumskomplex in Köln.

Das Ehepaar überließ der Stadt zudem eine umfangreiche Sammlung mit Werken der Russischen Avantgarde sowie mehrere hundert Werke von Picasso. Unter dem Einfluss der Ludwigs kam es zum 1986 eröffneten Neubau im Schatten des Doms unweit des Rheinufers, zunächst noch mit beiden Museen an einem Ort. Seit 2001 hat das Wallraf sein eigenes Gebäude an der Straße Obermarspforten gegenüber des Rathauses, das inzwischen schon wieder saniert werden muss.

Das Museum Ludwig gehört zu den wichtigsten in Europa

Das Museum Ludwig konnte sich nach 2001 komplett auf alle Räume des Neubaus mit einer Fläche von 8000 Quadratmetern ausbreiten und bekam die Möglichkeit, die umfangreiche, eigene Sammlung mit der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Sonderausstellungen sehr opulent den Besuchern zu präsentieren. Es gehört heute zu den bedeutendsten Museen Europas und wird aktuell von Yilmaz Dziewior geleitet. Beim Besuch empfiehlt sich auch ein Abstecher in das Restaurant des Museums mit seiner schönen Außenterrasse.

In der kommenden Köpfe-Serie fällt der Blick auf den Heiligen Heribert und seine Kirche in Deutz.