Köln | Die 7-Tage-Inzidenz für Köln im Zeitraum 23. bis 29. Januar liegt bei 61,5 und nähert sich damit der Marke 50. 74 Kölnerinnen und Kölner erhielten gestern, Freitag, 29. Januar, einen positiven Coronatest-Bescheid. Fünf Kölnerinnen und Kölner verstarben in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Allerdings sind die Virus-Mutanten in Köln auf dem Vormarsch. In Deutschland wurden 12.321 Corona-Neuinfektionen registriert, nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI), das auch einen 7-Tage-Inzidenz-Wert für Gesamtdeutschland mit 90,9 angab. Bundeskanzlerin Merkel will die Schulen und Kitas zuerst öffnen.

Die Situation in Köln

In den Kölner Kliniken, so die Stadt Köln gestern um 16:07 Uhr, werden aktuell 240 Menschen und davon 84 auf Intensivstationen mit einer Corona-Infektion behandelt. Die Klinikzahlen beziehen sich auch auf Personen die in Köln keinen Erstwohnsitz haben.

Nachdem Köln alle positiven Corona-PCR-Tests sequenzieren lässt, wurden in Köln in 54 Fällen die britische Mutante und in 13 Fällen die südafrikanische Virusmutation nachgewiesen. In drei Kölner Kindertagesstätten wurde der Nachweis der britischen Mutante geführt. Eine weitere Erzieherin habe eine Corona-Infektion mit der britischen Mutante, sei aber im fraglichen Zeitraum nicht im Dienst gewesen. In einer Unterkunft für Geflüchtete ist die südafrikanische Mutante nachgewiesen worden und in zwei Kliniken die britische Variante.

In 33 Kölner Alten- und Pflegeeinrichtungen sind 137 Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ebenfalls eine Coronavirus-Infektion.

Die Stadt Köln schließt ihr Testzentrum am Köln Bonn Airport. Dieses wird durch ein kommerzielles Angebot sich auf das Coronavirus testen zu lassen ersetzt. Die Stadt Köln weist daraufhin, dass dieses kommerzielle Angebot nicht nur Flugreisenden offen stehe, sondern auch der Kölner Bevölkerung.

RKI meldet 12.321 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Samstagmorgen 12.321 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 25 Prozent oder 4.096 Fälle weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche, als 16.417 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 236.800 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 38.900 weniger als vor einer Woche.

Die Dunkelziffer ist unbekannt, nach Meinung unterschiedlicher Experten könnte sie doppelt oder bis zu sieben Mal so hoch sein. Außerdem meldete das RKI nun 794 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 5.025 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 718 Todesfällen pro Tag.

Am Vortag lag dieser Wert bei durchschnittlich 730 Corona-Toten innerhalb der letzten sieben Tage. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Samstagmorgen 4.335 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Freitagmittag waren es 4.375.

RKI: 7-Tage-Inzidenz jetzt bei 90,9

Die 7-Tage-Inzidenz für Corona-Neuinfektionen sinkt in Deutschland immer weiter. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Samstag haben sich in den letzten sieben Tagen rechnerisch 90,9 Personen je 100.000 Einwohner neu infiziert. Würde diese Maßzahl im gleichen Tempo weiter fallen wie in den letzten Tagen, wäre in knapp zwei Wochen die Schwelle von 50 Neuinfektionen je Woche und 100.000 Einwohner erreicht, die die Politik als Grenze für eine mögliche Lockerung des Lockdowns ausgegeben hat.

Zuletzt mehrten sich aber die Stimmen, dass diese Grenze zu hoch angesetzt sei und die Maßnahmen beibehalten werden müssten. Zudem entspricht der Inzidenzwert des RKI auch nicht ganz den gemeldeten Neuinfektionen der letzten sieben Tage: Die behalten nach RKI-Angaben nämlich auch stets Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen. Nachmeldungen sind aber wiederum auch für die aktuellen Zahlen zu erwarten, sodass die wahre 7-Tage-Inzidenz etwas höher liegen dürfte – wobei die Dunkelziffer an unentdeckten Fällen noch gar nicht mit eingerechnet ist.

Merkel: Kitas und Schulen werden zuerst geöffnet

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Ankündigung erneuert, dass Kitas und Schulen im aktuellen Lockdown als erstes wieder öffnen. „Wir setzen alles daran“, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. „Noch sind wir nicht so weit“, ergänzte sie.

Die Bundesregierung sei sich sehr bewusst, wie hart der Alltag für viele Eltern und Kinder zurzeit ist. „Das unterschätzt niemand von uns“, sagte Merkel. Offen ließ die Kanzlerin, welches Kriterium über eine mögliche Öffnung entscheidet.

Formal gelten die aktuellen Lockdown-Maßnahmen bis 14. Februar, auch scheint es realistisch, dass die 7-Tage-Inzidenz bis dahin den früher genannten Schwellwert von 50 Neuinfektionen je Woche und 100.000 Einwohner erreichen könnte. Allerdings haben sich zuletzt immer mehr Experten zu Wort gemeldet, die den Wert für zu hoch halten und die Maßnahmen fortsetzen wollen.

Autor: red