Köln | Die Abfallgebühren im kommenden Jahr 2013 werden voraussichtlich nur geringfügig ansteigen. Die Stadt Köln gab heute Servicegebühren bekannt, die allerdings noch vom Rat abgesegnet werden müssen. Von neun verschiedenen Mülltonnentypen soll es demnach für die Mehrzahl, nämlich sechsTonnen, preiswerter werden, bei drei Tonnengrößen wird es maximal 1,54 Euro pro Jahr teurer. Konkret lautet der Vorschlag, die Abfallgebühren im Durchschnitt minimal zu senken (-0,05 Prozent).

Die Verwaltung wird dem Rat der Stadt Köln auf seiner letzten Sitzung im Jahr am 18. Dezember 2012 die Kölner Abfallsatzung für 2013 vorlegen.

Beispielsweise wären 2013 im Teilservice (Mülltonne selbst auf die Straße stellen) dann zu zahlen:

– für 60 Liter-Tonne 286,90 Euro (vorher 286,52 Euro)
– für 120 Liter-Tonne 455,55 Euro (vorher 456,16 Euro)
– für 240 Liter-Tonne 797,73 Euro (vorher 801,52 Euro)
Im Vollservice (Mülltonne aus Keller/Hof geholt) würden 2013 folgende Gebühren anfallen:
– für 60 Liter-Tonne 328,03 Euro (vorher 326,49 Euro)
– für 120 Liter-Tonne 507,86 Euro (vorher 507,05 Euro)
– für 240 Liter-Tonne 851,56 Euro (vorher 853,56 Euro)
– für 500 Liter-Behälter 1.598,33 Euro (vorher 1,601,21 Euro)
– für 770 Liter-Behälter 2.002,98 Euro (vorher 2.008,66 Euro)
für 1.100 Liter-Behälter 2.761,68 Euro (vorher 2.775,51 Euro).

Unterschiedliche Gebührenentwicklungen bei den jeweiligen Tonnen beruhen auf jeweils unterschiedlichen Gewichtungen von Restmüllgewicht (in kleineren Tonnen ist der Müll erheblich mehr verdichtet als in größeren Tonnen), Logistikkosten und Zusatzleistungen. Die Kölner Abfallgebühren haben sich in den letzten Jahren moderat entwickelt: Seit dem Jahr 2001 bis heute wurden die Abfallgebühren achtmal nicht erhöht. Die Gesamtsteigerung in den vergangenen Jahren betrug 1,59 Prozent und lag damit unter dem Verbraucherpreisindex. Dieser stieg konstant um bis zu 2,3 Prozent jährlich bzw. im Durchschnitt um 1,66 Prozent jährlich.

Die minimale Senkung der Abfallgebühren für 2013 ist vorwiegend darin begründet, dass die Verbrennung von Hausmüll in der Restmüllverbrennungsanlage preiswerter geworden ist. Das Verbrennungsentgelt für Hausmüll sank leicht um rund 10 Euro pro Tonne (vgl. Anlage Kostenarten – Ursachen Gebührenentwicklung). Weil dagegen andere Posten in der Kalkulation im vergangenen Jahr leicht teurer wurden, kann die Senkung des Verbrennungsentgeltes für Hausmüll von 1,53 Prozent nicht eins zu eins weitergegeben werden.

Mitfinanzierte Leistungen durch die Abfallgebühren

Mit einem Großteil der Abfallgebühren (rund 48,5 Prozent in 2013) werden laut Stadt immer auch abfallwirtschaftlich und umweltpolitisch gewollte Zusatzleistungen finanziert, die nicht die eigentliche Hausmüllentsorgung betreffen. Für viele dieser Leistungen muss in anderen Kommunen eine separate Gebühr entrichtet werden.

Die in den Abfallgebühren enthaltenen wesentlichen Zusatzleistungen in Köln sind (vgl.
Anlage Leistungen Hausmüllgebühr):
– die Bereitstellung einer gebührenbefreiten Bio-Tonne, die kostenlose Abgabemöglichkeit
von Grünschnitt und das kostenlose Abholen von Weihnachtsbäumen
– die Bereitstellung von gebührenbefreiten blauen Papiertonnen
– die Unterhaltung von zwei Müllumladestationen, zwei Wertstoffcentern und
drei Betriebshöfen
– die kostenlose Abgabemöglichkeit von umweltgefährdenden Abfällen (u. a.
bei Schadstoffmobilen)
– die kostenlose Entsorgung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (z. B. Abholen
von Großgeräten, Abgabemöglichkeit von Kleingeräten bei den Schadstoffmobilen)
– die Beseitigung von wilden Müllablagerungen im öffentlichen Straßenraum
– die kostenlose Abfuhr von Sperrmüll
– die Entsorgung von Wertstoffen – bis auf Glas – im Holsystem (blaue und gelbe
Tonne) sowie
– die Entleerung der Straßenpapierkörbe.

Autor: dd | Q: Stadt Köln
Foto: Die Abfallgebühren 2013 sollen laut Plänen der Stadt weitestgehend stabil bleiben.