Eine Tafel der Agentur für Arbeit.

Köln | red, dts | Die Kölner Arbeitslosenquote für den Januar 2022 ist 1 Prozent geringer als im Vorjahr und liegt aktuell bei 8,8 Prozent. Damit nimmt saisonbedingt die Arbeitslosigkeit zu, aber sinkt im Vorjahresvergleich.

Aktuell so die Agentur für Arbeit seien 53.358 Kölner*innen ohne Arbeit und 6.497 Arbeitslose weniger als im Vorjahr gezählt worden. In Köln gibt es derzeit 5.309 freie Arbeitsstellen. Von der Arbeitslosigkeit betroffen seien in Köln vor allem Menschen mit geringer Berufsqualifikation. Denn 2/3 der Arbeitslosen verfügen über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei den unter 25-Jährigen läge der Prozentsatz sogar bei 83 Prozent. Die Agentur in Köln wirbt daher für eine Berufsausbildung und sagt für eine Ausbildung sei es nie zu spät.

„Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich für die Ungelernten auch nach der Epidemie nicht wesentlich verbessern. Dieser Trend ist nicht mehr umkehrbar. Ausbildung und Weiterbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Auch 25jährige und Ältere können noch eine Ausbildung starten. Wir unterstützen sie dabei. Helferjobs überbrücken meistens nur die Zeit bis zur nächsten Zeit der Arbeitslosigkeit und führen im schlimmsten Fall zur Langzeitarbeitslosigkeit. Das wollen wir verhindern“, so Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln.

Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Januar 13.799 Personen. Das sind 898 oder 7 Prozent mehr als im Dezember und 7.523 Personen oder 35,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung
nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.559 Arbeitslose. Das sind 526 Personen oder 1,3 Prozent mehr als im Dezember und 1.026 Personen oder 2,7 Prozent mehr als im Januar 2021.

Neben den statistisch als arbeitslos erfassten Menschen suchten 12.506 Kölner*innen eine Beschäftigung, die sich in einer Fördermaßnahme befinden oder aus anderen Gründen derzeit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen.

Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich gesunken – die Zahlen für Deutschland

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Vorjahresvergleich gesunken. Im Januar gab es bundesweit 439.000 weniger Arbeitslose als zu Beginn des letzten Jahres. Gegenüber Dezember stieg die Zahl allerdings saisonüblich um 133.000 auf 2,462 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte.

Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent, nach 5,1 Prozent im Dezember. „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Januar zwar gestiegen, aber bei Weitem nicht so stark wie sonst üblich“, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach am Dienstag in Nürnberg. Im Vergleich zum Januar 2020 – also kurz vor Ausbruch der Coronakrise – liegt sie nur noch um 37.000 höher.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 36.000 gesunken. Sie lag im Januar 2022 bei 3.190.000 Personen. Das waren 452.000 weniger als vor einem Jahr und 104.000 weniger als im Januar 2020. Zu Beginn des Jahres wurde für 286.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Damit ist diese Zahl im Dezember und Januar wieder deutlich erhöht, was vor allem an vermehrten Anzeigen aus dem Gastgewerbe und dem Handel liege, wie es bei der Vorstellung der Arbeitsmarktdaten hieß. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis November 2021 zur Verfügung: So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 574.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme ging damit bis zum November weiter zurück.

Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt im Januar auf hohem Niveau. So waren 792.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 225.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 22.000 erhöht.

811.000 Personen erhielten im Januar 2022 Arbeitslosengeld, 337.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei 3.611.000. Gegenüber Januar 2021 war dies ein Rückgang von 251.000 Personen. 6,7 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

In der Nachvermittlungszeit am Ausbildungsmarkt für einen sofortigen Ausbildungsbeginn waren von Oktober bis Januar mit 67.000 rund 10.000 junge Menschen weniger auf Ausbildungssuche als im letzten Jahr. Dem standen 77.000 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen gegenüber, 5.000 mehr als im Vorjahr. 27.000 Bewerber waren im Januar 2022 noch unversorgt und weitere 21.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle.

Gleichzeitig waren knapp 14.000 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Am Ende des Nachvermittlungszeitraums befanden sich 13.000 Bewerber in einer Berufsausbildung. Für das neue Berichtsjahr 2021/22 sind bislang 5 Prozent weniger Bewerber gemeldet als im Januar des Vorjahres, wie die BA weiter mitteilte.

Die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt dabei den Vorjahreswert um 7 Prozent, so die Behörde.