Köln: 8 Prozent mehr Arbeitslose als im Dezember
Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Dezember an. Sie erhöhte sich 3.556 oder 8,0 Prozent auf 48.140. Gegenüber dem Vorjahr allerdings setzte sich der Rückgang fort, und zwar um 4.578 oder 8,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar auf 9,3 Prozent und lag damit um 0,7 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats. Gegenüber Januar 2011 ging sie allerdings um 0,9 Prozentpunkte zurück. Die Arbeitslosenquote bleibt damit weiterhin – seit Mai 2011 – unter der 10-Prozent-Marke. Dabei liegt der Anteil der Arbeitslosen der unter 25-Jährigen bei 7,8 Prozent, der Anteil der Arbeitslosen ab 50 Jahren bei 26,1 Prozent.

"Kölner Arbeitsmarkt ist robust"
„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber Dezember ist im Januar üblich. Hierfür ist insbesondere der Kündigungstermin zum Jahresende verantwortlich. Der Kölner Arbeitsmarkt ist allerdings nach wie vor robust: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung gehen im Vorjahresvergleich weiter zurück. Wir starten in das Jahr 2012 mit dem niedrigsten Januarwert seit 1993. Leicht rückläufig gestaltet sich die im Verlauf des Januars neu gemeldete Arbeitskräftenachfrage sowie die Zahl der Arbeitsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit. Ob das schon ein Nachlassen der Dynamik der Marktentwicklung und eine Verringerung der Aufnahmefähigkeit des Kölner Arbeitsmarktes bedeutet, wird spätestens das Ausmaß der Frühjahrsbelebung im März/April zeigen“, kommentiert Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, die Entwicklung des Kölner Arbeitsmarkts im Januar 2012.

„Trotz Schuldenkrise und der gedämpften Erwartungen an die Weltkonjunktur stimmen die wieder positiveren Konjunkturaussichten zuversichtlich, dass wir auch 2012 unter der Marke von 50.000 Arbeitslosen bleiben werden. Aber auch das sind immer noch viel zu viele. Diese Zahl bleibt eine Herausforderung für alle Kölner Arbeitsmarktakteure“, stellt Stock fest. „Deshalb ist trotz des Rückgangs die Entlastung durch unsere Förderinstrumente nach wie vor hoch. Sie sind erforderlich, damit auch weniger Qualifizierte die immer noch günstige Arbeitsmarktlage zum Wiedereinstieg nutzen können“, so Stock. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosigkeit in Köln im Januar bei 71.206 gelegen, statt bei 48.140. Die Arbeitslosenquote hätte mit 13,4 Prozent die derzeitige Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent um 4,1 Prozentpunkte übertroffen.

Rund 6.600 freie Stellen im Januar
Die Kräftenachfrage der Kölner Betriebe und Verwaltungen belief sich im Januar auf 6.600 offene Stellenangebote, 185 oder 2,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Hiervon waren 6.417 Stellen sozialversicherungspflichtig, 155 oder 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gesucht wird Personal vor allem in folgenden Berufsfeldern: Gesundheits-, Pflege-, Sozial- und Erzieherberufe, IT-Berufe, Ingenieurberufe, einzelne Handwerksberufe, etwa in den Ausbaugewerken, beispielsweise Elektroinstallateure (Elektroniker/-in – Energie- und Gebäudetechnik) oder Gas- und Wasserinstallateur (Anlagenmechaniker/-in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik), Fachkräfte im Bereich Steuern und Recht, viele Verkehrsberufe sowie Dienstleistungsberufe des Hotel- und Gastgewerbes.

Deutschland: Arbeitslosenzahl steigt im Januar über Drei-Millionen-Marke
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar auf 3.082.000 gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. Das sind 302.000 Arbeitslose mehr als im Dezember. Der Anstieg fiel aber schwächer aus als in den Vorjahren. Gegenüber dem Vorjahresmonat fiel die Zahl der Arbeitslosen um 264.000. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent. "Die Arbeitsmarktentwicklung im Januar knüpft an die gute Entwicklung des letzten Jahres an. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit hat rein jahreszeitliche Gründe", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise in Nürnberg. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hätten weiter deutlich zugenommen und die Nachfrage nach Arbeitskräften liege auf hohem Niveau, so Weise weiter.

[cs, dts]