Köln/Düsseldorf | Der Kölner Bahnhof West soll bis Mitte 2015 für 2,3 Milionen Euro grundlegend saniert werden. So werden etwa die Bahnsteige angehoben, um ein barrierefreies Ein- und Aussteigen zu ermöglichen.  Heute begingen Vertreter aus Politik und von der Deutschen Bahn einen ersten symbolischen Spatenstich zu den Modernisierungsarbeiten.

Der Spatenstich wurde vorgenommen durch den Bürgermeister der Stadt Köln, Andreas Wolter, den Vertreter des Landes NRW, Hubert Wewer, sowie den Geschäftsführer des Nahverkehr Rheinland (NVR), Dr. Norbert Reinkober, im Beisein des Bahnhofsmanagers Peter Kradepohl von DB Station&Service.

Im Rahmen der so genannten „Modernisierungsoffensive 2“ (MOF 2) soll in einem ersten Bauabschnitt der Mittelbahnsteig an den Gleisen 1 und 2 auf einer Länge von insgesamt 210 Metern neu gebaut werden. Um künftig Barrierefreiheit beim Ein- und Aussteigen gewährleisten zu können, wird der neue Bahnsteig um 76 Zentimetern angehoben.

Barrierefreier Umbau

Die Maßnahmen zur Modernisierung des Bahnhofs sollen außerdem den Neubau des Bahnsteigdaches beinhalten, sowie eine neue Zuwegung über den bestehenden Bahnsteig. Eine neue Beleuchtung, neue Lautsprecher, Vitrinen, Sitze, Abfallbehälter und ein neues Wegeleitsystem sollen die Maßnahmen abrunden. In einem weiteren Bauabschnitt soll  eine zusätzliche Treppenanlage zur Verkürzung der Wegeführung errichtet werden. Diese Maßnahme soll im Rahmen der für Brückeninstandsetzung mit durchgeführt werden, die im Zeitraum 2015/2016 anstehe, so Bahnhofsmanager Peter Kradepohl.

Der Umbau des Bahnhofs sei dringend erforderlich, so Norbert Reinkober. Täglich nutzten rund 7.000 Fahrgäste den Bahnhof West zum Ein- und Aussteigen, ein Zuwachs von 32 Prozent in den vergangenen fünf Jahren, so Norbert Rheinkober, NVR. Allgemein nehme die Zahl derer, die die Schiene als Transportweg benutzten, jährlich um vier Prozent zu. Auch steigt damit die Anzahl älterer und gehbehinderter Fahrgäste, die Bahnhof derzeit nur mit großer Anstrengung benutzen können oder vollständig meiden müssen.  

Gesamtkosten: 2,3 Millionen Euro

Die Maßnahmen zum ersten Bauabschnitt sollen aller Voraussicht nach Mitte 2015 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten betragen laut DB rund 2,3 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Baukosten mit rund 170.000 Euro, Bund und DB tragen über 2,1 Millionen Euro.

Auch mit dem Einsatz modernster Baugeräte ist Baulärm nicht zu vermeiden. Die Geräuschemissionen werden aber auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt. Nachtarbeiten können nicht ausgeschlossen werden, um den Bahnbetrieb für den Kunden weiterhin aufrechtzuerhalten. Die betroffenen Anwohner werden über den Detailablauf gesondert mittels Haus-Post informiert. Hierbei werden auch Ansprechpartner bei Rückfragen benannt.

Seit Samstag, 6. September noch bis Sonntag, 19. Oktober finden jeweils ganztägig Bahnsteigarbeiten im Bahnhof Köln West statt, Vorarbeiten fanden bereits seit 2. September statt. Die Arbeiten erforderten die Sperrung von Bahngleis 2 und damit den Haltausfall der Züge der Regional-Express-Linie RE 22 und der beiden Regional-Bahn-Linien RB 24 und RB 48. Danach soll Ende Oktober Bahnsteig 1 folgen. Es solle dadurch zu keiner längerfristigen Sperrung kommen, so Kradepohl.

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Im Rahmen der Modernisierungsoffensive 2 wurden seit 2008 an 117 kleineren und mittleren Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen Baumaßnahmen vereinbart. Land, Bund und Bahn investieren hierfür in den kommenden Jahren insgesamt 415 Millionen Euro. Bereits heute sind 486 der 691 Stationen im Land stufenfrei.

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Autor: Daniel Deininger
Foto: Vlnr.: Bürgermeister Andreas Wolter, Peter Kradepohl (DB), Hubert Wewer (Land NRW), Norbert Reinkober (NVR) beim offiziellen Spatenstich für die Modernisierung des Bahnhof West.