Die Mitglieder der Kölner Bank erwartet eine Erhöhung der Dividende: Wegen des positiven Geschäftsverlaufs werde der Vorstand und der Aufsichtsrat der Genossenschaftsbank bei der Vertreterversammlung am 23. Juni erneut vorschlagen, sie zu erhöhen. Dabei soll die Stammdividende vier Prozent betragen, zuzüglich eines Bonus von 0,5 Prozent. Das kündigte vorstand Sebastian Prinz von Schönaich-Carolath bei der Präsentation der vorläufigen Jahresbilanz für 2007 an. Im Jahr zuvor betrug die Dividende 3,5 Prozent und war auch bereits um 0,5 Prozent angehoben worden.

Die rund 30.000 Mitglieder, die gleichzeitig Eigentümer der Kölner Bank sind, profitieren auch vom dem Jahresergebnis, das mit Berücksichtigung der Kreditbewertungen bei 16,2 Millionen Euro lag und ein Plus um 600.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dadurch kann die Kölner Bank dem Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Garantien in Höhe von rund 13,7 Millionen Euro zurückzahlen. Weitere 8,7 Millionen Euro müssen noch zurückgeleistet werden. „Wir denken, dass wir das bis Ende 2009 geschafft haben werden“, sagte Schönaich-Carolath. In den vergangenen drei Jahren habe der BVR insgesamt 75 Millionen Euro von der Kölner Bank zurück bekommen. Indes konnte die Bank auch ihre Reserven um gut 60 Millionen Euro aufstocken. Jetzt beträgt die Höhe der Reserven vier Millionen Euro.

Betriebsergebnis gesteigert, Reserven aufgefüllt
Einen Zuwachs verzeichnet die Bank auch beim Betriebsergebnis: Ende 2007 lag es bei 7,8 Millionen Euro – 11,4 Prozent mehr als im Vorjahr, als das Ergebnis sieben Millionen Euro betrug. Die Aufwands-Ertrags-Relation hat sich von 87,3 Prozent in 2006 auf 85,7 Prozent verbessert. Mittelfristig strebe die Bank einen Wert unter 80 Prozent an.

Verglichen mit anderen Banken im Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband liegt der Zinsüberschuss mit 2,4 Prozent der Bilanzsumme über dem Durchschnitt. Der Zinsüberschuss stelle eine der wichtigsten Ertragskomponenten dar. Dessen Anteil liegt bei 70 Prozent. Einen Zinsüberschuss von 35,4 Millionen Euro kann das Geldinstitut aufweisen. Damit unterschreitet sie den Vorjahreswert um 4,4 Prozent. „Das ist bedingt durch einen starken Wettbewerbsdruck und der flachen Zinsstrukturkurve“, so Schönaich-Carolath.

Auf 703 Millionen Euro stabilisierte sich das Kundenkreditvolumen. Es liegt etwas unter Vorjahresniveau mit 713 Millionen. Möglich sei dies geworden, weil risikobehaftete Kredite abgebaut werden konnten. Dabei ist das Volumen des Kreditgeschäfts gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent gestiegen. Auf 15,5 Millionen Euro wuchs der Provisionsüberschuss. Er nahm um 400.000 Euro zu.

Ebenfalls einen Anstieg verzeichnete das Geldinstitut bei der Bilanzsumme: Dort nahm sie im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 1.463 Millionen Euro zu. Dieses Ergebnis sei hauptsächlich auf einen Anstieg der Kundeneinlagen um 4,3 Prozent auf 1.134 Millionen Euro zurückzuführen. „Im Schnitt betragen diese Einlagen etwa 1.000 Euro“. 

Von der Immobilienkrise wurde die Genossenschaftsbank nicht tangiert. „Die Kölner Bank veräußert vertragsgemäß bediente (störungsfreie) Kredite nicht ohne Zustimmung des Kreditnehmers“, erklärte Schönaich-Carolath.

Neuer Marktplatzcharakter für Filialen
In den vergangenen drei Jahren wurden die 30 Filialen in der Domstadt umgestaltet. „Sie wirken jetzt offener. Sie haben einen Marktplatzcharakter erhalten“, so Schönaich-Carolath. Dafür wurden 14 Millionen Euro investiert. Die Mitarbeiter sollen in den so genannten Regionalbanken die Nähe zu den Kunden in den Veedeln suchen. Bei Kunden wie Selbstständigen oder vermögenden Privatkunden  konnte die Kölner Bank zehn Prozent Neukunden gewinnen.

Ausblick für 2008
Für das Geschäftsjahr 2008 erwartet die Bank beim Zinsüberschuss keine großen Abweichungen. Angesichts der kommenden Abgeltungsssteuer rechnen die Bankiers mit einem weiteren Anstieg des Provisisonsüberschusses. Bei denn Sachkosten die 2007 bei 17,5 Millionen Euro lagen, sei ein Rückgang um zwei Millionen Euro zu erwarten. Unverändert bleiben hingegen voraussichtlich die Personalkosten, die im vergangenen Jahr von 27,9 Millionen Euro auf 26,2 Millionen Euro reduziert werden konnten.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
[Foto: tommy5]