Ob zu St. Martin, Nikolaus oder jetzt wieder im Karneval: In den Kölner Kindergärten wird gerne und gut gesungen. Aber damit könnte es jetzt bald vorbei sein, weil die Gesellschaft für Musikalische Aufführungsrechte (GEMA) von den Kindergärten Gebühren für Notenkopien oder für das Abspielen von Tonträgern verlangt. „Eine Karnevalsfeier ohne Musik ist keine richtige Karnevalsfeier. Aber bei der knappen Kassenlage bleibt vielen Kindergärten jetzt zu Karneval gar nichts anderes übrig, als auf das Abspielen einer CD mit Karnevalsliedern zu verzichten“, so Gisela Manderla, schul- und bildungspolitische Sprecherin der CDU Köln. Und wer nicht auf stimmungsvolle Musik an den tollen Tagen verzichten wolle, müsse sich auf einen immensen Verwaltungsaufwand einstellen. Denn damit die Einnahmen bei den richtigen Verlagen landeten, müsste genau dokumentiert werden, was wann wie oft gesungen bzw. abgespielt wurde. „Das können die Kindergärten gar nicht leisten“, so Manderla weiter. Die Folge: „Viele Kindergärten verzichten aus Unsicherheit auf die geplante Karnevalsfeier. Und das ist sehr schade für unsere Pänz.“

Bereits im Dezember habe die GEMA zugesichert, den Ländern und Kommunen ein Angebot für einen Pauschalvertrag zu übermitteln. Aber das jüngste Anschreiben zeige, dass die GEMA nach wie vor willens sei, bei den Kindergärten abzukassieren. „Wir fordern die Landesregierung auf, bei der GEMA zu intervenieren, um endlich eine auskömmlichen Lösung für unsere Kindergärten zu finden. Knapp 60 Euro kostet z.Z. eine Kopierlizenz für 500 Kopien pro Jahr. Das ist Abzocke“, so Jürgen Hollstein, Vorsitzender der CDU Köln. „Die GEMA sollte bitteschön bei den Kindergärten die Kirche im Dorf lassen.“

[cs; Foto: Lily1989/ www.pixelio.de]