Köln, 13.9.2007, 6:00 Uhr >
Die Zusammenarbeit zwischen Köln und der chinesischen Stadt Tianjin soll so eng werden, dass sie anderen Städten in China und Deutschland ein Vorbild wird. Diesen Wunsch hat der Oberbürgermeister von Tianjin, Dai Xianglong, geäußert, als er Oberbürgermeister Fritz Schramma, Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Herbert Ferger am gestrigen Mittwoch, 12. September 2007, im Rathaus der ostchinesischen Industriestadt nahe Peking empfing.

Das Foto zeigt Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma und Dai Xianglong, den Bürgermeister von Tianjin

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ie beiden Stadtoberhäupter unterzeichneten einen „Letter of Agreement“, in dem sie eine enge Zusammenarbeit und einen Austausch der beiden Städte in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Finanzen, Informationstechnologie, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Bildung, Sport und Gesundheit, Stadtplanung, Logistik, Umweltschutz und Tourismus vereinbarten. Bei der Zusammenarbeit können Köln und Tianjin auf langjährige gute Wirtschaftskontakte aufbauen.

So gründete der Industrie- und Technologiepark Tianjin Economic Technological Deve-lopment Area (TEDA) – er ist einer der erfolgreichsten Industrieparks Chinas – bereits 1997 seine Europarepräsentanz in Köln. Die Kölner Delegation, der auch Kölner Vertre-ter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung angehören, besuchte am gestrigen Dienstag die TEDA. Auf deren Gelände haben sich mittlerweile 3.300 ausländische Firmen niedergelassen, darunter Weltkonzerne wie Coca Cola, Nestlé, Motorola und Samsung.

Zum zehnjährigen Bestehen konnte OB Schramma bei der heutigen Firmenbesichtigung auch dem Kölner Unternehmen Oerlikon Leybold Vacuum gratulieren, das 1997 in der Science Technology Area of Tainjin (BEDA) seine Asien-Niederlassung eröffnete. Ley-bold Vacuum ist der weltweit führende Lieferant von vakuumtechnischen Lösungen. In Köln beschäftigt das Unternehmen 725 Mitarbeiter. Tianjins Oberbürgermeister Dai Xianglong sagte Schramma zu, in Tianjin ansässigen Unternehmen, die sich im Ausland niederlassen möchten, Köln als wichtigsten Wirtschaftsstandort im Herzen Europas zu empfehlen. Zudem versprach er einen baldigen Gegenbesuch in Köln.

Sun Xuchun, eine Vertreterin der TEDA, stellte Köln bei der Standortpräsentation ein gutes Zeugnis aus. Sie arbeitete bis Anfang 2007 in der Kölner Repräsentanz und lobte: „Neben der günstigen Lage mitten in Europa spricht für Köln auch das gut ausgebaute China-Netzwerk von Stadt Köln, IHK und anderen Institutionen. Von Anfang an stand man uns beratend und hilfreich zur Seite. Auch der hohe Lebensstandard und die Weltoffenheit machen Köln zu einer Stadt, in der man sich als chinesischer Unternehmer wohl fühlt.“ Die „Himmelsfurt“, wie die Stadt Tianjin übersetzt heißt, verließ OB Schramma zufrieden: „Sowohl in Qingdao als auch in Tianjin sind wir mit offenen Armen empfangen worden. Die Bereitschaft, mit Köln zu kooperieren, haben alle Gesprächspartner auf höchster Ebene immer wieder bestätigt. Die Chinesen erkennen die Potenziale des Standortes Köln. Die bisherigen Gespräche stimmen mich sehr hoffnungsfroh hinsichtlich der Ansiedlung zahlreicher weiterer Unternehmen aus China in Köln. Viele haben sich schon ganz konkret nach den Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung in Köln er-kundigt und ihren Besuch in Köln angekündigt.“

Auch die der Delegation angehörigen Unternehmensvertreter ziehen ein positives Zwischenresümee der China-Reise. Es gibt nicht nur mehrere konkrete Geschäftsideen und Kooperationsabsichten mit chinesischen Unternehmen, ein mitreisendes Kölner Unternehmen ist zuversichtlich, sogar einen Auftrag für sich zu verbuchen: Die Lios Technology GmbH ist guter Dinge, in kürze grünes Licht zu erhalten, wie in Peking auch die Brandschutztechnik für die neue U-Bahn in Tianjin zu liefern. Letzte Station der China-Tour ist Peking, wo am 14. September die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Kölns mit Peking stattfinden.

[ag; Quelle und Foto: Stadt Köln]