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Köln | Der Diözesan-Caritasverband im Erzbistum Köln schlägt wegen der gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten für einkommensarme Menschen in Köln Alarm und fordert deutlich: Strom- und Gassperren für Privathaushalte aussetzen!

Bündnis „AufRecht bestehen!“

Der Kölner Diözesan-Caritasverband fordert eine Übernahme der Energiekosten ärmerer Haushalte durch die Jobcenter und Sozialämter und zwar bis zu einem Verbrauch der die existenziellen Bedürfnisse absichere. Der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel erklärt, dass sich die Caritas den Forderungen des Bündnisses „AufRecht bestehen!“ anschließe. Das Bündnis „AufRecht bestehen!“ wird unterstützt und getragen u.a. von der Nationalen Armutskonferenz, der Bundesarbeitsgemeinschaft Prekäre Lebenslagen, der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen und verschiedenen regionalen Initiativen, darunter Tacheles e.V. aus Wuppertal.

Die Situation habe sich deutlich verschärft durch die Corona-Pandemie, die steigende Inflation und die gestiegenen Energiepreise. „So stieg der Strompreis 2021 im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 30 Prozent, die Kosten für Gas kletterten sogar um bis zu 70 Prozent. Für viele Einkommensarme war der Anstieg nicht mehr zu stemmen“, stellt die Caritas fest.

Stromsperren aussetzen

2020 sperrten Energieversorger laut Bundesnetzagentur bundesweit 230.000 mal Haushalten den Strom. In der aktuellen Situation fordert der Kölner Diözesan-Caritasverband Stromsperren auszusetzen. „Zu einem auskömmlichen Leben gehören neben gesunder Ernährung und gesellschaftlicher Teilhabe auch die Versorgung mit angemessenem Wohnraum, Strom und Heizung“, so Hensel.

Der Hartz-IV-Regelsatz müsse bei den Stromkosten längst angepaßt werden. Die geringen Einmalzahlungen glichen die Kostenexplosionen nicht aus, so die Sozialexperten.