So könnte die Ehrenstraße in Köln einmal aussehen - begrünt und mit Brunnen. | Foto: Schiefer

Köln | Oftmals sind Städteplanungen komplex und nicht leicht zu verstehen – Viele Bürger:innen können daher wenig damit anfangen. Diese Hürde ist mithilfe von Augmented Reality (AR), also computergestützter erweiterter Realität, überwunden: Das Startup Unternehmen „cityscaper“ ermöglicht nun Bürger:innen via App die Planungen der Stadt Köln zur Neugestaltung der Ehrenstraße auf ihrem Smartphone anzusehen.

Die AR-Anwendung von „cityscaper“ projiziert Projekte dreidimensional in die Umgebungen. Nutzer:innen können so in der App nahe der Ehrenstraße herumspazieren und sich die Umgestaltungspläne visuell anschauen. Allerdings ist das noch nicht alles – So werden die Pläne nicht einfach nur auf dem Smartphone gezeigt. Real vorbeilaufende Fußgänger:innen oder Radfahrende werden von der AR-Technologie erkannt und werden ebenfalls Teil der in der App zusenden umgestalteten Ehrenstraße.

„Das Ziel ist es, die Bürger:innen in die Stadtverwandlung mitzunehmen“, so Yannic Schwarz vom Start-Up-Unternehmen „cityscaper“. Es mache komplexe Verkehrs- oder Stadtplanungen offener, transparenter und anschaulicher. Allerdings spreche die AR-Anwendung nicht nur Bürger:innen an, sondern auch etwa Produktion oder Politik so Jan-Paul Laarmann, Innovationsmanager Kreativwirtschaft, Köln Business Wirtschaftsförderung.

Anwendung auf der Ehrenstraße

Das AR-Projekt entstand zusammen mit „scape Landschaftsarchitekten“, die 3D-Daten vor Ort erstellten, die wiederum so von „cityscaper“ aufbereitet wurden, sodass Bürger:innen sich mit Ihrem eigenen Endgerät im umgestalteten Straßenraum bewegen und die Planung auf diesem Wege nachvollziehen können. Die AR-Anwendung in der Ehrenstraße zeigt den Planungsstand des erweiterten Planungsbeschlusses der Stadt Köln aus dem Jahr 2022 und vermittelt so, wie die Straße auf dieser Grundlage einmal aussehen könnte.

Zurzeit würde die Entwurfsplanung für den ersten Abschnitt der Ehrenstraße zwischen dem Hohenzollernring und dem Friesenwall erstellt, so Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln. Hieraus können sich etwa noch Änderungen in den Baumstellungen oder des Stadtmobiliars ergeben. Im vergangenen Jahr beauftragte die Stadt Köln das Startup-Unternehmen damit, die bisherige Planung zur Neugestaltung der Ehrenstraße mittels AR-Technologie heute mit dem Smartphone sichtbar werden zu lassen.

Ehrenstraße als Fußgängerzone

Die Stadt Köln hatte im Jahr 2022 die Ehrenstraße als Fußgängerzone ausgewiesen. In den kommenden Jahren soll zudem eine bauliche Neugestaltung folgen. Der Baubeginn für den ersten Bauabschnitt zwischen Ring und Friesenwall ist für 2024 geplant. Egerer sieht AR als großes Potential für Neugestaltungsprozesse hinsichtlich der Information als auch der Bürgerbeteiligung. Die App „cityscaper“ habe einen praktischer Nutzen für die Stadt wie auch ihre Bürger:innen.

Service: Die AR-Anwendung kann über die „cityscaper“-App aufgerufen werden und ist im App Store und im Google Play Store kostenfrei zum Download verfügbar.