Das Symbolbild zeigt den dunklen Kölner Dom

Köln | Der bekannte Zeichner Thomas Plaßmann nimmt bei „Spiegel Online“ die Kölner Energiesparmaßnahmen aufs Korn in seiner Karikatur „Putins Gas… Die dunklen Stunden der Stadt“. Auf die angekündigten Energiesparmaßnahmen reagierten aus der Kölner Politik die SPD- und die FDP-Fraktion im Stadtrat.

Die Karikatur zeigt nichts anders als Schwarz und drei weiße Sprechblasen. In denen steht in der Chronologie von oben nach unten: „Also, wenn ich mich nicht täusche, müsste hier irgendwo der Dom sein!“ – es folgt „Pang“ und in der dritten Sprechblase: „Sagt ich´s doch“. Plaßmann bringt pointiert die Kölner Energiesparmaßnahmen auf den Punkt.

Straßenbeleuchtung in Köln soll reduziert werden

Denn die Dombeleuchtung wird früher ausgeschaltet: Im Sommer um 23 und ab Herbst um 22 Uhr. Auch andere Gebäude werden dann nicht mehr illuminiert. So will die Stadt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der steigenden Stromkosten Energie sparen. Denn in normalen Zeiten wird der Dom die gesamte Nacht angestrahlt. Auch die Straßenbeleuchtung in der größten Stadt von NRW wird ab 23 Uhr um 50 Prozent reduziert und die städtischen Mitarbeiter:innen müssen einen Pullover mit zur Arbeit bringen, denn die Büros sollen nur noch auf 19 Grad geheizt werden.

SPD sieht Vorschlag der Stadtverwaltung grundsätzlich positiv

Christiane Jäger, die Vorsitzende der Köln SPD ist klar in ihrer Einschätzung „Den Energieverbrauch zu senken ist das Gebot der Stunde!“ und sieht die Stadt in der Pflicht mit gutem Beispiel voranzugehen und die Vorschläge seien ein guter Anfang. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Köln Christian Joisten fragt, ob 50 Prozent Restlicht bei der Straßenbeleuchtung ausreichen werde, um dem Sicherheitsgefühl der Kölner:innen zu entsprechen. Weiter schlägt Joisten vor: „Wir schlagen allerdings vor, dass für die Kölner:innen und die Gäste aus aller Welt zumindest Samstags für drei Stunden nach Sonnenuntergang der Dom wie bisher beleuchtet werden sollte – damit er gerade in diesen Zeiten den Menschen Zuversicht spenden kann.“

Kölner FDP will Zahlen und Fakten zur eingesparten Energie

Auch die FDP wirft die Frage nach der Sicherheit durch die eingeschränkte Straßenbeleuchtung auf. So schreibt Ulrich Breite, Fraktionsgeschäftsführer der FDP-Ratsfraktion: „Wir dürfen uns von Putin nicht erpressen lassen. Daher ist es wichtig, dass wir als Stadt auf die Versorgungunsicherheit reagieren und handeln. Wir Freie Demokraten begrüßen grundsätzlich die Maßnahmen zum Energieeinsparen durch die Stadt Köln.“ Vor allem ein Herunterfahren der Beleuchtung etwa in Unterführungen, der Umgebung von Bahnhöfen, Parks und Haltestellen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) sehen die Freien Demokraten kritisch und fordern hier weiterhin eine ordentliche Beleuchtung. Zudem wollen die Liberalen von der Stadtverwaltung Zahlen und Fakten zu Einsparpotenzialen. Im Abschalten der Beleuchtung repräsentativer Bauten sehen sie eher eine symbolische Handlung und bezweifeln, ob dadurch wirklich Energie eingespart werden könne. Und Breite schreibt: „Sicherheit sollte nicht durch symbolisches Handeln gefährdet werden.“