Rainer Maria Woelki. Foto: Bopp

Köln | Ein Skandal reiht sich an den nächsten…

Das Kölner Erzbistum um Erzbischof Rainer Maria Woelki kommt einfach nicht zur Ruhe.

Insgesamt 1,15 Millionen Euro hat das Erzbistum gezahlt, um die Spielschulden (!) eines Priesters zu begleichen. Rund 500.000 Euro sollen aus dem gleichen kirchlichen Sondervermögen stammen, aus dem pikanterweise auch die Opfer sexuellen Missbrauchs entschädigt würden.

Das sagte Johannes Norpoth, der Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die Schulden seien in mehreren Tranchen beglichen worden, deren nachträgliche Versteuerung samt Zinsen habe weitere knapp 650.000 Euro verschlungen.

Spielsucht in der Kirche: Schweizer Bistum handelte anders

Anders wurde ein ähnlicher Fall vor nicht allzu langer Zeit in der Schweiz gehandhabt. Vor fast genau drei Jahren war in Küssnacht bekannt geworden, dass ein dortiger Pfarrer ebenfalls infolge seiner Spielsucht zahlungsunfähig war. Der in der Gemeinde am Ufer des Vierwaldstättersees beliebte Geistliche hatte sich über Jahre von Gläubigen Geld geliehen.

Doch das Bistum Chur handelte anders als in Köln. Es stellte Strafanzeige, schaffte eine Leitstelle für Geschädigte und forderte zur Meldung auf. Peter C., der mehr als 3 Millionen Franken Schulden angehäuft hatte, wurde vom Kirchenrat entlassen.

Auf die Nachfrage von report-k, warum man im Bistum Chur so anders gehandelt habe als in Köln, heißt es von Sprecherin Nicole Büchel: „Dieser Fall ist strafrechtlich noch nicht abgeschlossen und wie üblich möchten wir uns zu einem hängigen Verfahren nicht äussern.“ Zum Verhalten des Kölner Erzbistums wolle man nichts sagen: „Wir kommentieren keine Angelegenheiten anderer Bistümer, noch weniger strafrechtliche.“