Karnevalseröffnung am 11.11. auf dem Kölner Heumarkt. Hier trommeln die Präsidenten der Traditionskorps.

Köln | Gestern gab überraschend das Festcomitee Düsseldorfer Karneval bekannt, dass es den Rosenmontagszug auf 8. Mai verschiebt. Das Kölner Festkomitee unterstellt den Düsseldorfern kommerzielle Gründe und titelt: „Keine Verschiebung der Session aus kommerziellen Gründen“. Alles bleibt in Köln so wie geplant.

Heute trafen sich Vertreterinnen des rheinischen Karnevals aus Köln, Aachen und Bonn mit Vertreterinnen der NRW-Landesregierung. Die Vertreter*innen der drei anderen rheinischen Karnevalsstädte zeigten sich überrascht und irritiert über diese Entscheidung und lehnen eine solche Verschiebung klar ab und stellen fest: „Der Karneval ist kein reines Partyevent, das man beliebig planen und verschieben kann.“

„Es ist mehr als traurig, dass in Düsseldorf rein wirtschaftliche Gründe dafür sorgen, dass alle Regeln des Brauchtums über Bord geworfen werden. Wir haben in Köln im vergangenen Jahr zeigen können, dass Karneval mehr sein kann als bunte Partys und kommerzielle Events. Wenn die Pandemie es nicht anders zulässt, werden wir auch in diesem Jahr notfalls wieder kleine kreative Lösungen finden müssen. Das entspricht aber viel mehr der Seele des Karnevals, als einfach alle Sitzungen und Züge ins Frühjahr zu verlegen. Wir wollen nicht um jeden Preis feiern!“, so Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval in einem schriftlichen Statement und weiter: „Gemeinsam mit Aachen, Bonn und Düsseldorf sind wir eigentlich gerade dabei, die nächsten Schritte in Richtung immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO zu gehen. Schade, dass sich Düsseldorf aus diesem Kreis nun selbst verabschiedet, denn die Verschiebung von Karnevalsaktivitäten gefährdet unsere Bewerbung, da das zu schützende Brauchtum inhaltlich und zeitlich exakt definiert ist.“

Das Festkomitee Kölner Karneval sieht sich noch nicht in der Lage Aussagen zum Rosenmontagszug zu treffen. Drei Monate vor dem Start sei dies zu früh. Der Kölner Rosenmontagszug werde unter den geltenden Corona-Schutzbedingungen geplant. Zugteilnehmer benötigen in Köln einen 2G-Nachweis, der auch für die Zuschauer*innen gelten wird.

Der organisatorische Aufwand in Köln wäre zudem zu hoch, da ansonsten über 1.000 Veranstaltungen umgeplant werden müssten. Das Festkomitee von Köln: „Während des Straßenkarnevals und besonders an Rosenmontag feiern Hunderttausende in der ganzen Stadt. So eine Verschiebung ist bei Karnevalssessionen im kleineren Rahmen sicherlich leichter umsetzbar. Beim organisatorischen und logistischen Umfang des Kölner Karnevals wäre die Stadt außerhalb der Session aber sicherlich schnell an Ihre Belastungsgrenze.“