Umfangreiche Studie der Universität Köln mit internationalen Kollegen
Forscher der Universität zu Köln haben jetzt gemeinsam mit Kollegen aus den Niederlanden und England einen Teil der genetischen Veranlagung für die Krankheit entschlüsselt. In einer systematischen Studie untersuchten sie die DNA von 2.325 Betroffenen sowie einer Kontrollgruppe von 11.562 gesunden Menschen. „Eine solche systematische Studie hinsichtlich der Veranlagung gab es noch nie“, sagt Dr. Hans Christian Hennies vom Cologne Center for Genomics. Die Studie erscheint heute im New England Journal of Medicine. Dass die Wissenschaftler im ersten Befund bereits einen so großen Datensatz verarbeitet haben, sein ungewöhnlich. Geholfen dabei habe die Patientenorganisation Dupuytren, welche die internationalen Spezialisten vernetzt hat.

Genom steht in Zusammenhang mit Krankheit
Die Wissenschaftler fanden elf Variationen einzelner Basenpaare an neun verschiedenen Orten im Genom, die mit der Krankheit zusammenhängen. Sechs dieser Genorte sind am so genannten Wnt-Signalübertragungsweg beteiligt. Signalübertragung bezeichnet man in der Biochemie Vorgänge, mit denen Zellen auf äußere Einflüsse reagieren und diese ins Zellinnere umwandeln. Der Wnt-Übertragungsweg ist vor allem für seine Rolle bei der embryonalen Entwicklung bekannt.

Ursachen der Krankheit bleibt ungewiss
„Wir haben zwar noch nicht die Ursache für die Krankheit gefunden, wohl aber einen wesentlichen Teil der Veranlagung“, sagt Dr. Hennies. Zur Veranlagung kommen noch Umweltfaktoren, die bisher weitgehend unbekannt sind. Auf dem Weg zur Erforschung der Volkskrankheit ist das Ergebnis dennoch ein großer Schritt. Nur drei Jahre haben die Kölner Forscher gebraucht, bis es vorlag. Die Ergebnisse ermöglichen es, nun gezielt nach Veränderungen in der Synthese bestimmter Eiweiße zu suchen und deren Einfluss auf die betroffenen Zellen des Bindegewebes zu studieren. So hoffen die Wissenschaftler später in die entdeckten Übertragungswege therapeutisch eingreifen zu können.


[asch]