Am Hauptbahnhof und auf der Hohenzollernbrücke werden Weichen ausgetauscht. Dafür werden zwei Gleise auf der Brücke gesperrt. Es kommt zu umfangreichen Fahrplanänderungen im Fern- und Nahverkehr.

Köln | In den Osterferien müssen sich Reisende am und um den Kölner Hauptbahnhof auf Haltausfälle, Verzögerungen und Umleitungen einstellen. Grund dafür ist eine Großbaustelle vor und auf der Hohenzollernbrücke. Etwa ein Drittel der 280.000 Ein- und Aussteiger, die täglich den Hauptbahnhof passieren, ist von den umfangreichen Fahrplanänderungen zwischen dem 12. und dem 29. April betroffen. Ende Juni wird es noch eine weitere Bauphase geben. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich nach Angaben der Bahn auf 1,6 Millionen Euro. Insgesamt müssen 400 Tonnen Schotter und 1,4 Kilometer Schiene erneuert werden. Bei den Arbeiten fällt 60 Tonnen Schienenschrott an.

Auf der Hohenzollernbrücke und im Gleisvorfeld des Kölner Hauptbahnhofes werden in mehreren Bauphasen insgesamt sieben Weichen erneuert. Die Hauptbauphase ist in den Osterferien auf der Hohenzollernbrücke. Dort müssen nicht nur vier Weichen ausgetauscht werden, sondern auch insgesamt 402 individuell angefertigte Brückenbalken mit Längen zwischen 2,5 und 6,5 Metern. Besonders anspruchsvoll ist hier die Verschachtelung der Gleise über Weichen, die für einen flexiblen Betrieb vor dem Hauptbahnhof notwendig sind. Darunter liegen Brückenbalken, die zwei Streckengleise überspannen. Das macht eine Sperrung beider Gleise während der Osterferien notwendig. Eine erste Weiche an Gleis 6 wurde bereits Ende März erneuer

Die Bauarbeiten betreffen sowohl den Fern- und Nahverkehr als auch die Bahnhöfe vor Ort. So sind im Hauptbahnhof die Gleise 7 bis 9 nicht mehr von Zügen, die von Deutz kommen, anfahrbar. Im Deutzer Bahnhof wird das Gleis 8 während der Bauzeit nicht mehr angefahren. Daher muss in den Osterferien der Fahrplan entsprechend ausgedünnt werden.

Fern- und Nahverkehr betroffen

Im Fernverkehr bedeutet das in der Zeit vom 13. bis zum 28. April, dass die nationalen ICE-Linien zwischen Köln, Frankfurt/Flughafen und München etwa fünf bis 20 Minuten länger unterwegs sind. Das Gleiche gilt für die internationalen ICEs nach Amsterdam. Diese werden zudem statt im Hauptbahnhof in Deutz halten. Die ICEs nach Brüssel halten statt im Hauptbahnhof in Köln-Ehrenfeld. Da es auch im Raum Aachen Bauarbeiten gibt, verlängert sich die Fahrzeit vom 23. bis zum 25. April um etwa 60 Minuten. Bei den ICE/IC-Zügen auf der Rheinstrecke Köln-Stuttgart bzw. Passau werden die Züge fünf bis zehn Minuten länger unterwegs sein. Vom 19. bis zum 22. April wird sich die Fahrzeit wegen weiteren Bauarbeiten an der Strecke um 60 Minuten verlängern. Die Züge halten dann nur rechtsrheinisch in Deutz, Bonn-Beuel und Neuwied.

Beim Nahverkehr gibt es auf vielen Linien Fahrplanänderungen. Die S-Bahnen sind von den Einschränkungen laut Bahn nur minimal betroffen. Hier die Änderungen im Einzelnen: RB 24 Köln – Euskirchen/Kall: Die Züge fallen zwischen Köln Hauptbahnhof und Deutz aus. Einzelne Fahrten fallen zudem zwischen Köln und Euskirchen aus. RB 26 Köln – Koblenz/Mainz: Die Züge fallen zwischen Hauptbahnhof und Deutz aus. RB 27: Koblenz – Mönchengladbach: Montag bis Freitag: Die Bahnen werden zwischen Ehrenfeld und Porz über die Südbrücke ungeleitet. Es gibt keinen Halt am Hauptbahnhof. Am Wochenende fallen die Bahnen zwischen Deutz und Rommerskirchen/Mönchengladbach aus. RB 38 Bedburg – Köln: Die Züge fallen zwischen Horrem und Köln aus.

Der RE 1

RE1 Aachen – Hamm: Die Züge verkehren im Stundentakt, zusätzliche Züge zum Berufsverkehr fallen aus. An einzelnen Tagen verändern sich die Fahrzeiten. RE 6: Minden – Köln Flughafen: Die Züge fallen zwischen Düsseldorf und Köln Flughafen aus. Nachts können einzelne Fahrten über Leverkusen umgeleitet werden. RE 7 Rheine – Krefeld: Die Züge fallen zwischen Opladen und Köln aus. RE 8 Koblenz – Mönchengladbach: Die Züge verkehren durchgehend mit späteren Fahrzeiten in Richtung Mönchengladbach. RE 9: Die Züge werden zwischen Porz und Ehrenfeld über Köln Süd umgeleitet (kein Halt im Hauptbahnhof und in Deutz). RE 12: Trier – Köln: Alle Züge fallen aus. RE 22 Trier – Köln: Die Züge fallen zwischen Hauptbahnhof und Deutz aus. Keine Veränderung gibt es bei den Linien RB 25 Köln – Lüdenscheid, RB 48 Wuppertal – Bonn und RE 5 Wesel – Koblenz.

Ausweichmöglichkeiten: Zwischen Hauptbahnhof und Deutz können die S-Bahnen genutzt werden. Für die ausfallenden Züge des RE 12 können die Linien RE 22 und RB 24 für Fahrten in oder aus der Eifel genutzt werden. Gäste des RE 9 können den zusätzlichen Halt in Köln-Süd nutzen und von dort mit den Linien RE 5, RB 48, RB 26 und RB 24 zum Hauptbahnhof zu gelangen. Für die Fahrgäste der RB 38 stehen zwischen Horrem und Köln die S-Bahnlinien 12, 13 und 19 sowie der RE 1 zur Verfügung. Beim RB 27 kann in Porz bzw. in Ehrenfeld die S-Bahn genutzt werden, um zum Hauptbahnhof zu gelangen.

Die Änderungen während der Bauarbeiten sind laut Bahn in die Online-Auskunftssysteme wie zum Beispiel die Bahn-App eingepflegt worden. In dieser Zeit wird der Einsatz des Servicepersonals um rund 4500 Einsatzstunden erhöht. Diese werden im Hauptbahnhof genauso eingesetzt wie in Deutz und Köln-Süd. Es werden zwei zusätzliche Infopunkte für die Reisenden geschaffen. Die Änderungen im Nahverkehr gelten vom 12. April, 23 Uhr, bis zum 29. April, 4.30 Uhr.

Autor: Von Stephan Eppinger