Köln | red, dts | Ein Mensch starb in Köln an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Damit starben seit März 2020 in Köln 1.111 Menschen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pabndemie. Die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie in Köln und Deutschland.

Die Corona-Zahlen für Köln vom 12. Oktober

Die 7-Tage-Inzidenz in Köln sinkt im Zeitraum 6. bis 12. Oktober um 18,7 Punkte auf 585,3 und liegt damit wieder unter dem Wert 600. Das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) schätzt die Zahl aktuell mit dem Coronavirus infizierter Personen im Kölner Stadtgebiet auf 10.900. Insgesamt meldet die Behörde 1.337 amtlich registrierte Neuinfektionen mit Nachmeldungen. Die Zahl der tatsächlichen Infektionen dürfte allerdings höher liegen, weil die Behörden nur die erfassen, die sich auch in einem Testzentrum testen lassen. Zudem ist die Schwankung der Neuinfektionszahlen nach Meldedatum weiterhin auffällig. Für den 12. Oktober beträgt die Erstmeldung 575. Zum Vergleich: So meldete das LZG NRW für den 11. Oktober in der Erstmeldung 706 Neuinfektionen. Heute mit den Nachmeldungen hat sich die Zahl mehr als verdoppelt auf 1.450.

Die Zahl der Patient:innen auf den Kölner Intensivstationen mit einer Covid-19-Erkrankung steigt weiter an. Das DIVI-Intensivregister meldet 33 Personen auf Kölner Intensivstationen von denen 9 invasiv beatmet werden müssen. Beide Zahlen zeigen im Trend nach oben.

RKI meldet 145.213 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz sinkt auf 793,8

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 145.213 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 9,6 Prozent oder 12.719 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 799,9 auf heute 793,8 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche steigt, der Inzidenzwert aber gleichzeitig sinkt, ist nur möglich, weil das RKI aktuell zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hat, die in die Inzidenzwertberechnung nicht mehr eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.442.300 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 452.900 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 176 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus.

Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 806 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 115 Todesfällen pro Tag (Vortag: 104). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 151.095. Insgesamt wurden bislang 34,4 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsrate steigt bundesweit auf 12,23

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist weiter gestiegen. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 12,23 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Mittwoch ursprünglich: 11,84, Donnerstag letzter Woche ursprünglich 7,76). Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten weiterhin in Saarland (30,64).

Dahinter folgen Sachsen-Anhalt (19,36), Thüringen (18,54), Mecklenburg-Vorpommern (18,31), Bayern (17,64), Brandenburg (16,12), Sachsen (13,95), Rheinland-Pfalz (13,13), Schleswig-Holstein (11,60), Hessen (11,39), Nordrhein-Westfalen (11,11), Baden-Württemberg (8,75), Berlin (7,26), Niedersachsen (6,70), Bremen (6,21) und Hamburg (3,61). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 5,18, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,83, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 3,00, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 4,76, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 19,29 und bei den Über-80-Jährigen bei 72,81 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Corona-Herbstwelle: Zahlreiche Notaufnahmen bereits überlastet  

Angesichts der stark wachsenden Belastung der Kliniken durch Corona-Fälle fordern Ärztevertreter die Länder zu raschem Handeln auf. „Schon jetzt sind viele Notaufnahmen überlastet, die Rettungsleitstellen haben in manchen Bundesländern Schwierigkeiten für Patienten in Rettungswagen freie Kapazitäten zu finden“, sagte die Vorsitzende der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Die Politik unterschätzt nach wie vor die personellen Engpässe in der Versorgung“, mahnte sie.

„Wir wollen alle Patientinnen und Patienten gut versorgen, aber auch in den Krankenhäusern fällt immer mehr Personal erkrankt aus. Dadurch sehen wir auch in dieser Herbstwelle wieder massive Probleme auf viele Krankenhäuser zukommen.“ Das Infektionsgeschehen müsse eingedämmt werden, um die Krankenhäuser nicht zu überlasten.

„Überall dort, wo die Inzidenzen jetzt durch die Decke gehen, müssen die Länder mit einer FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV und in öffentlich zugänglichen Innenräumen reagieren“, forderte Johna. Die Belegung mit positiv getesteten Patienten sei auf den Normalstationen gegenüber der Vorwoche um die Hälfte gestiegen und auch auf den Intensivstationen gebe es wieder mehr Covid-19-Patenten. Das Personal gehe jetzt schon wieder auf dem Zahnfleisch, so die Ärztevertreterin.

Die Lage werde sich noch verschlechtern, wenn der Belegungsdruck durch viele Covid-19-Fälle weiter zunehme oder sich gar eine zusätzliche Grippewelle aufbaue. Die Belastung der Kliniken wirke sich unmittelbar auf andere Patienten aus, etwa wenn wieder Operationen verschoben werden müssten, warnte Johna. Die Medizinerin verwies zudem auf die Ergebnisse einer Studienanalyse des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer zum Post-Covid-Syndrom: „Bis zu 15 Prozent der Patienten entwickeln nach durchgestandener Infektion länger anhaltende Beschwerden und leiden häufig unter einer deutlich eingeschränkten Lebensqualität bis hin zur monatelangen Arbeitsunfähigkeit“, so Johna.

Das gelte es ernst zu nehmen.

red01