Köln | Die Kölner Inzidenz dreht sich derzeit rund um den Wert 8. Gestern lag der Wert leicht unter 8 und stieg jetzt wieder darüber. Die Corona-Lage in Köln und Deutschland am 28. Juni. Kinderärzte äußern sich zur Impfung der 12 bis 17-Jährigen.
Die Corona-Lage in Köln am 28. Juni
10 neue Covid-19-Fälle für den 28. Juni meldet das Robert Koch-Institut (RKI) für den 28. Juni. Die 7-Tage-Fallzahl für den Zeitraum 22. bis 28. Juni liegt bei 94 und die 7-Tage-Inzidenz bei 8,6. In Köln verstarb niemand an einer Covid-19-Erkrankung am 28. Juni.
Heute Morgen, Abruf 8:10 Uhr, sind laut DIVI-Intensivregister in Köln 7,22 Prozent Intensivbetten nicht belegt. 19 Patient*innen werden intensivmedizinisch mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt davon 14 invasiv beatmet.
In Köln gilt seit heute nur noch die Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen und alle Allgemeinverfügungen der Stadt Köln sind aufgehoben. Für Köln gilt derzeit Inzidenzstufe 1, da die Inzidenz-Zahl stabil unter 10 liegt. Jetzt können sich Menschen aus fünf Haushalten im öffentlichen Raum treffen. Auch ein Besuch der Innen- und Außengasronomie ist ohne negativen Test möglich. Private Veranstaltungen sind im Außenbereich mit bis zu 250 Gästen, die negativ gestestet sind möglich, innen mit bis zu 100 Gästen.
RKI meldet 404 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 5,4
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen vorläufig 404 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 11,2 Prozent oder 51 Fälle weniger als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 5,6 auf heute 5,4 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.
Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 13.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 10.300 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 57 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 347 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 50 Todesfällen pro Tag (Vortag: 52).
Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.819. Insgesamt wurden bislang 3,73 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.
Kinderärzte widersprechen Lauterbach bei Kinder-Impfung
Führende Kinder- und Jugendärzte haben sich in der Debatte um Risiken durch die Delta-Variante für Kinder hinter die Beurteilung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gestellt. „Wir Kinder- und Jugendärzte folgen der Einschätzung der Ständigen Impfkommission. Diese hat prinzipiell die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren nur bei bestimmten Vorerkrankungen empfohlen“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe).
„Daran ändert nach aktuellem Wissensstand auch die Delta-Variante nichts“, so der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln. „Es besteht allerdings jederzeit die Möglichkeit für die Familien, gemeinsam mit ihrem Kinderarzt individuell zu einer Entscheidung für oder gegen die Impfung zu kommen“, sagte Dötsch. „Ich schätze die Gesundheitsrisiken durch eine Corona-Infektion für Kinder und Jugendliche derzeit als so gering ein, dass auch Abwarten auf neue Erkenntnisse zur Impfung eine Option für zögerliche Menschen sein kann“, sagte er.
„Die Sterblichkeitsrate und Erkrankungsschwere von Kindern und Jugendlichen nach einer Corona-Infektion ist ähnlich niedrig wie bei der saisonalen Grippe. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass die Delta-Variante oder eine andere Variante das ändert“, sagte Dötsch. „Niemand sollte daher zu einer Impfung gedrängt werden,aber ebenso sollte niemand davon abgebracht werden.“
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte zuvor die Stiko angesichts der starken Ausbreitung der Delta-Variante in vielen Ländern aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. Der Epidemiologe warnte, dass die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante zu riskant sei. Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen.
Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen.
Autor: red, dts