Köln | red, dts | aktualisiert | Die Kölner Inzidenz steigt weiter an. Die Corona-Meldelage für Köln und Deutschland am Samstag, 8. Januar. Marburger Bund befürchtet Überlastung der Normalstationen.

Die Corona-Lage in Köln am 8. Januar

Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt für den Zeitraum 2. bis 8. Januar die 7-Tage-Inzidenz mit 321,1 für Köln an und meldet 546 neue Covid-19-Fälle. Es gäbe keinen neuen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, so die Behörde. Nach wie vor ist die Meldelage allerdings von nachträglich weitaus höheren 7-Tage-Inzidenzen geprägt, die das Landeszentrum Gesundheit NRW zeigt. (siehe Tabelle)

Die Zahl der Intenisvpatient*innen in Kölner Kliniken die eine Covid-19-Erkrankung haben nimmt weiter ab. Heute morgen meldet das DIVI-Intensivregister 23 Menschen, davon 17 die invasiv beatmet werden müssen, in den Kölner Intensivstationen. 7,55 Prozent der Kölner Intensivbetten sind frei. Allerdings warnt der Marburger Bund schon vor einer Überlastung der Normalstationen und mahnt an, nicht nur auf die Intensivstationen zu blicken, wie am Ende des Artikels zu lesen ist.

RKI meldet 36.552 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz steigt auf 362,7

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Sonntagmorgen vorläufig 36.552 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 192 Prozent oder 24.037 Fälle mehr als am Sonntagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 335,9 auf heute 362,7 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 683.400 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 47.200 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 77 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.822 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 260 Todesfällen pro Tag (Vortag: 256).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 113.977. Insgesamt wurden bislang 7,51 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Marburger Bund befürchtet Überlastung der Normalstationen

Deutschlands größter Ärzteverband, Marburger Bund, hat wegen der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante vor einer Überlastung der Normalstationen gewarnt. „Es wäre ein Fehler, bei der Omikron-Welle nur auf die Auslastung der Intensivstationen zu schauen“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben). „Der Großteil der Fälle muss in den Notaufnahmen und auf den Normalstationen behandelt werden“, so Johna mit Verweis auf die milderen Verläufe.

„Wenn man nur die Intensivbetten-Belegung als Maßstab für Corona-Maßnahmen heranziehen würde, wäre das zu kurz gegriffen und bei Omikron sogar trügerisch.“ Der Marburger Bund rechnet schon bald mit vielen Omikron-Patienten, die einen höheren Aufwand in den Krankenhäusern erfordern. „Sie müssen isoliert werden, brauchen zum Teil Sauerstoff und das Personal muss Schutzkleidung anziehen. Es entsteht ein erheblicher zusätzlicher logistischer Aufwand“, beklagte sie. Johna warnte davor, insgesamt deutlich mehr Patienten in den Krankenhäusern behandeln zu müssen als bei der Delta-Variante. „Wir werden sehr schnell erhebliche Einschränkungen bei planbaren Eingriffen im Krankenhaus vornehmen müssen, weil das Personal zur Betreuung der Covid-Patienten auf Normalstationen gebraucht wird.“

Die hohe Betreuungslast in den Kliniken werde weiter andauern. „Wir werden erneut in großem Umfang ärztliches und pflegerisches Personal aus anderen Abteilungen schulen müssen, um Covid-Patienten fachgerecht zu betreuen.“ Dieses Personal fehle dann in anderen Bereichen.

Hospitalisierungsrate steigt auf 3,48

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist leicht gestiegen. Das RKI meldete am Sonntagmorgen zunächst 3,48 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Samstag ursprünglich: 3,46, Sonntag letzter Woche ursprünglich 3,12). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Mit Abstand am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten weiter in Bremen (21,76). Dahinter folgen Thüringen (7,92), Mecklenburg-Vorpommern (6,83), Sachsen-Anhalt (6,37), Hamburg (5,88), Brandenburg (4,78), Sachsen (4,39), Berlin (3,96), Hessen (3,42), Schleswig-Holstein (3,33) und Nordrhein-Westfalen (3,09). Das Saarland (2,95), Rheinland-Pfalz (2,95), Baden-Württemberg (2,66), Bayern (2,40) und Niedersachsen (1,89) liegen unter der 3er-Schwelle.

In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,82, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,81, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 2,89, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 2,30, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 4,46 und bei den Über-80-Jährigen bei 11,84 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.