[aktualisiert 14:10 Uhr, 15:25 Uhr] > Gestern startete der Kölner Jugendring seine Aktion für Frieden. Im gesamten Stadtgebiet hinterließen die Jugendlichen „Friedensbananen“ von dem Künstler Thomas Baumgärtel. Der sprayte seine Banane auf den Dom. Aktualisiert: Die Aktion sorgte beim Kölner Domkapitel und beim Haus- und Grundbesitzerverein für Empörung, denn laut Domkapitel war die Aktion nicht genehmigt worden.

Unter dem Motto „Zeit, dass sich was dreht! Kölner Jugend bringt Frieden auf den Punkt“ machten sich gestern zahlreiche Kinder und Jugendliche auf den Weg, um den Frieden auf den Punkt zu bringen. Mit vielen dezentralen Flashmobs in ganz Köln und einem Eröffnungsveranstaltung am Kölner Dom startete das Jahresprojekt des Kölner Jugendrings in der Öffentlichkeit. Bei allen Veranstaltungen hinterließen die Jugendlichen eine Friedensbanane – das Symbol des Projektes – bei sich vor Ort. Bei der zentralen Eröffnungsveranstaltung am Kölner Dom sprühte Thomas Baumgärtel, Schöpfer der Friedensbanane und Schirmherr des Projektes, das gelbe Friedenssymbol.

Bis zum 12. Mai werden sich Kinder und Jugendliche damit auseinandersetzen, was für sie Frieden bedeutet und wo sich für mehr Frieden etwas ändern muss. Am Aktionstag 12. Mai wollen dann die Gruppen ihre erarbeiteten Forderungen der Stadtgesellschaft präsentieren sowie Verantwortungsträger auf diese verpflichten. „Der Kölner Jugendring will damit auf eines der grundlegendsten Kinderrechte aufmerksam machen: Das Recht auf Frieden. Gleichzeitig wird deutlich gemacht, wie vielfältig Kinder und Jugendliche Frieden definieren und erleben. Dabei soll es genauso um die große Frage von Krieg und Frieden gehen, sowie um den Frieden im sozialen Umfeld. Zur Erarbeitung hat der Jugendring seinen Mitgliedern eine Projektmappe mit vielfältigen Methoden zur Verfügung gestellt. Sie sollen kindgerecht emotionale, physische und kognitive Zugänge zum Thema ermöglichen“, sagte Sarah van Dawen, 1. Vorsitzende des Kölner Jugendrings.

14:10 Uhr > Kölner Haus- und Grundbesitzerverein entsetzt über „Friedensbanane“

Unverständnis äußerte der Haus- und Grundbesitzerverein von 1888 über die Aktion von dem Kölner Künstler Thomas Baumgärtel. „Es ist ein Akt des fehlenden Respekts, die Hohe Domkirche für Werbeaktionen zu missbrauchen. Leider ist dieser Fall kein Einzelfall; vergleichbare Aktionen hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Was jedoch die Graffitisprüher angeht, so kann der Respekt nicht nur den Dom betreffen, sondern muss sich auf jedes Fremdeigentum beziehen. Dieser Akt ist symptomatisch dafür, dass der Respekt vor privatem Eigentum immer mehr schwindet. Was soll man von jemandem erwarten, der schon keinen Respekt vor diesem hervorragenden Bauwerk hat? Ich kann nur hoffen, dass diese Aktion entsprechende Sanktionen nach sich ziehen wird. Irgendwann muss die Geduld auch ein Ende haben“, erklärte heute Thomas Tewes, Hauptgeschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins.

15:25 Uhr > Domkapitel empört über Sprayaktion

Das Kölner Domkapitel ist empört über die Spray-Aktion des Kölner Jugendrings am 15. März am Hohen Dom zu Köln. Wie Dompropst Norbert Feldhoff verlauten ließ, habe der Kölner Jugendring das Domkapitel am 13. Februar angefragt, ob der „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel im Rahmen eines Projektes des Kölner Jugendrings am 15. März, eine „Friedensbanane“ am Kölner Dom anbringen könne. Am 9. März habe der Dompropst im Auftrag des Domkapitels dem Jugendring diese Aktion untersagt. Dennoch fand sie am Abend des 15. März statt. Das Domkapitel ist empört. Nichts rechtfertige eine solche Aktion am Kölner Dom, zumal gegen das Verbot des Kapitels gehandelt wurde, so Feldhoff. Falls Schäden am Dom entstanden seien, werde der Jugendring dafür haftbar gemacht.

Foto: Thomas Baumgärtel

Autor: Cornelia Schlösser