Kölns Motto-Queen Marie-Luise Nikuta liegt auf Melaten begraben. Foto: Eppinger

Köln | Auf dem Melatenfriedhof an der Aachener Straße befinden sich auf einer Gesamtfläche von rund 435.000 Quadratmetern mehr als 55.000 Grabstätten. Es ist der größte Kölner Friedhof. Zum ihm gehören die prächtigen Grabmale an der Millionenallee und am Hauptweg.

Dort sind bekannte Kölner Familien wie die Duftdynastie Farina, die Bankiersfamilie von Oppenheim oder die Stifterfamilie Rautenstrauch begraben. Selbst jenseits der Hauptachsen befinden sich die Gräber bekannter Kölner wie Dirk Bach, Willy Millowitsch, Heinrich Pachl, Hilde Krekel, Alfred Biolek, Chargesheimer oder Heinz G. Konsalik.

Karnevalsgrößen liegen auf Melaten begraben

Auch Karnevalsgrößen wie Jupp Schmitz, Hans Horst Engels oder Karl Küpper haben auf Melaten ihre letzte Ruhe gefunden. Die Roten Funken besitzen auf dem Gelände ebenfalls eine eigene Grabstätte für ihre Mitglieder. Zu den bekannten Künstlern auf den jecken Bühnen der Stadt gehörte mit Sicherheit auch Marie-Luise Nikuta.

Ihr Grab auf Melaten liegt unweit der Millionenallee im Zentrum des berühmten Friedhofs. Die bei Sonnenlicht türkis schimmernden Glasteine erinnern an ihre Lieblingsfarbe. Mit der Eule ist auch Nikutas Lieblingstier präsent. Dazu kommt ein kleiner Engel mit Köln-Wappen und im Stein eingelassenes Konfetti.

Zu den Besonderheiten des Grabes gehört ein QR-Code. Wenn man diesen mit dem Smartphone aktiviert, ertönt eines ihrer bekannten Lieder – „Loss mer leeve un leve looße“. Außerdem erscheinen auch Fotos aus der aktiven Zeit der Sängerin. Es gibt auf Melaten insgesamt nur zwei Gräber, die über einen solchen Code verfügen.

Als Mottoqueen, die jedes Jahr ein neues Mottolied für die Session liefert, wird Marie-Luise Nikuta in Köln bekannt und geliebt. Die 1938 in Nippes geborene Künstlerin war Sängerin, Texterin und Komponistin. Ihren ersten Hit „Mer fiere Fastelovend“ singt sie mit 13 im Kölner Kinderchor. Die ausgebildete Versicherungskauffrau widmet sich ab 1968 ihrer musikalischen Karriere.

Insgesamt 160 Karnevalslieder stammen aus ihrer Feder. Zu den bekanntesten zählen „E paar Grosche för les“ und „Weiste war, mer fahre met d‘r Stroßebahn noh Hus“. Mit den Roten Funken war Nikuta im Rosenmontagszug in Namibia unterwegs. 2014 kündigte sie ihren Rückzug an, verfasste aber noch weiter ihre Mottolieder. 2020 starb die Sängerin mit 81 Jahren. Nicht nur durch ihr außergewöhnliches Grabmal auf Melaten wird ihre Musik unsterblich bleiben.