Das Symbolbild zeigt eine Spritze und den Corona-Impfstoff Comirnaty

Köln | Die Kölner Landtagsabgeordnete Lena Teschlade, SPD, befürchtet ein Verschlafen der Impfkampagne und fordert mehr Engagement von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Alleine in Köln müssten 15.136 Impfungen pro Woche zur Verfügung stehen – tatsächlich seien es nur 5.406 Dosen.

Die Zahlen stammen aus einer kleinen Anfrage der SPD-Landtagsfraktion im NRW-Landtag. In NRW müssten rund sechs bis acht Millionen Menschen mit dem angepassten Omnikron-Impfstoff geimpft werden. Teschlade: „Diese werden vor Ort durch das mangelnde Engagement der NRW-Landesregierung aktuell aber nur sehr schlecht erreicht.“

Die Daten der Landesregierung

Die Landesregierung geht von der Lieferung von 2.662.562 Impfdosen in den Kalenderwochen 37 bis 39 aus. 5,15 Millionen Menschen über 60 Jahren waren bis zum 31. Dezember 2021 in NRW gemeldet, die alle einen Anspruch auf einen weiteren Booster haben. Die Landesregierung distribuiert die Impfdosen aktuell ausschließlich über das Apothekensystem im Land. Für die Mobilisierung von Impfkapazitäten gilt derzeit der Erlass vom 1. September für die Kreise und kreisfreien Städte in NRW, der vorsieht, rund ein Drittl der eingeplanten Impfkapazität (500 Impfungen/100.000 Einwohner pro Woche) zu mobilisieren. Auf dieser Grundlage ergibt sich die maximal wöchentlich Impfkapazität von 15.136 Impfungen für Köln.

Das fordert die SPD

Die Kommunen und damit auch Köln seien von der Landesregierung beauftragt eigene Strukturen für die Impfung einzuplanen. Vorgesehen seien rund ein Drittel aller Impfungen vor Ort durch das kommunale Angebot. Köln könne aber nur rund 5.406 Dosen zur Verfügung stellen. Die Landesregierung unterstütze die Kommunen zu wenig, folgert Teschlade, die sagt: „Die Herbstwelle baut sich immer weiter auf, aber NRW-Gesundheitsminister Laumann zeigt keinerlei Initiative, um die Impfbereitschaft vor Ort zu erhöhen und die benötigten Strukturen dafür zu aktivieren.“ Sie merkt an, dass der Minister selbst die Impfung als entscheidend für den Corona-Winter bezeichnete.

Die SPD-Politikerin fordert einen Turbo-Booster für die NRW Impfkampagne. Sie fordert wieder auf aufsuchende Impfangebote in medizinischen und Pflegeeinrichtungen zu setzen. Die Landesregierung solle dies koordinieren. Sie wirft der Landesregierung vor mehr nach Berlin zu rufen, als selbst aktiv zu werden. Teschlade fordert auch ein Nachdenken über eine mögliche Reaktivierung der Impfzentren.

red01